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# taz.de -- Allah-Alarmismus in Bremen: Eine Schule bangt um ihren Ruf
> Eine Bremer Schule wehrt sich gegen den Vorwurf, Salafisten in ihren
> Reihen zu haben: Radikale Tendenzen hielten sich in Grenzen.
Bild: Ein Koran in der Tasche macht noch keinen Salafisten.
BREMEN taz |Das Bremer Schulzentrum Walle ist um Schadensbegrenzung bemüht.
Von Salafisten unter den dortigen Oberstufenschülern war am Mittwoch im
Lokalteil der Bild-Zeitung die Rede, einen Tag später zog der Weser-Kurier
nach und schrieb von „demokratiefeindlichen, radikal-fundamentalistischen“
Äußerungen einer Handvoll Schüler, die darauf schließen ließen, dass sie
den Salafisten zuzuordnen seien.
Rund 300 davon soll es in Bremen geben, auch in der Nähe des Schulzentrums
Walle, im „Kultur & Familien [1][Verein]“ (KUF) in Gröpelingen, der vom
Verfassungsschutz beobachtet wird. Prediger der Vereins-Moschee stehen im
Verdacht, sich für die Errichtung eines Gottesstaates starkzumachen. „Ob es
aber ein Problem am Schulzentrum Walle gibt, können wir nicht sagen –
[2][wir observieren keine Schulen]“, heißt es bei der Bremer Innenbehörde.
Das sei auch nicht nötig, sagt [3][Schulleiter] Matthias Möller: „Es sind
an unserer Schule Sprüche einzelner Schüler gefallen, die radikale
Tendenzen aufweisen, aber ob es sich bei ihnen um Salafisten handelt, weiß
niemand.“ Die SchülersprecherInnen Arna Erdogan und Gizem Albay sind
überzeugt: „Es gibt hier keine radikalen Islamisten“, sagt Albay.
„Wir alle sind doch jung, da fallen auch mal dumme Sprüche.“ Beide fürcht…
um den guten Ruf ihrer Schule: „Wir nehmen den Auftrag ’Schule ohne
Rassismus, Schule mit Courage‘ sehr ernst.“Das sieht auch Bremens
Bildungssenatorin Eva Quandte-Brandt so, die am gestrigen Donnerstag an
einer Versammlung der Schule in Walle teilnahm, um sich selbst ein Bild zu
machen. „Diese Schule ist richtig gut aufgestellt“, sagte sie anschließend
und lobte die gute Zusammenarbeit zwischen Schulleitung und
Schülervertretung.
## Kontaktbeamtin und Staatsschutz
Ganz so begeistert gibt man sich bei der Innenbehörde nicht. Dass die
Schule vor zwei Jahren einen Islamwissenschaftler des Verfassungsschutzes
eingeladen hat, um einen Vortrag zu halten, sei unbedenklich gewesen, sagt
Behördensprecherin Rose Gerdts-Schiffler: „Das war eine informative und
präventive Veranstaltung, die es an vielen Schulen gibt.“
Allerdings habe sich die Schule erst vor zwei Wochen an eine
„[4][Kontaktbeamtin]“, also eine Polizistin gewandt, damit die einmal nach
dem Rechten schaue: „Die Beamtin hat ihre Erkenntnisse dem Staatsschutz
mitgeteilt – und das wird sie nicht ohne Grund getan haben“, so
Gerdts-Schiffler. Noch gebe es allerdings keine Ergebnisse.
Schulleiter Möller spricht von einem „ganz normalen Austausch zwischen der
Kontaktpolizistin und uns, der regelmäßig stattfindet.“ Gleichwohl räumt er
ein, radikale Äußerungen ernst zu nehmen: „Wir wären damit allerdings
lieber ohne diese große mediale Aufmerksamkeit umgegangen.“
Zum Beispiel durch besseres Verständnis: „Mit dem Landesinstitut für Schule
und der Uni planen wir eine Lehrerfortbildung zum Thema interkulturelle
Kommunikationskompetenz.“ Die müsse dringend standardisiert werden.
28 Mar 2014
## LINKS
[1] http://masjidulfurqan-bremen.de/
[2] http://www.bild.de/regional/bremen/islamismus/verfassungsschutz-hat-bremer-…
[3] http://szwalle.de/startseite/kontakt/schulleitung/
[4] http://www.polizei.bremen.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen09.c.7253.de#schm…
## AUTOREN
Simone Schnase
## TAGS
Polizei
Bremen
Salafismus
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