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# taz.de -- Fußball-Bundesliga Sonntagsspiele: Hoffenheim und Leverkusen siegen
> Leverkusen überwindet beim Comeback von Trainer Sascha Lewandowski gegen
> Hertha seine Krise. Augsburgs Höhenflug ist hingegen vorerst beendet.
Bild: Das war schnell: Stefan Kießling traf schon nach 40 Sekunden
SINSHEIM/LEVERKUSEN dpa | Mit einem Sieg zum Doppel-Jubiläum hat 1899
Hoffenheim die zarten Europa-League-Hoffnungen des FC Augsburg wohl
beendet. Die Kraichgauer gewannen am Sonntag ihr 200. Spiel in der
Fußball-Bundesliga mit 2:0 (2:0) gegen die Schwaben, die im Rennen um die
internationalen Plätze als Achter mit 42 Punkten weiter Boden verloren.
Im 100. Heimspiel von 1899 erzielten Sejad Salihovic (19.) und Jannik
Vestergaard (41.) die Treffer für die Hausherren. Hoffenheim belegt zwei
Punkte hinter Augsburg Rang neun und steht vier Spieltage vor Saisonschluss
jenseits von Gut und Böse.
Die Partie hätte einen anderen Verlauf nehmen können, wenn Sascha Mölders
nach nur 66 Sekunden nicht am Pfosten gescheitert wäre. Der Augsburger
Siegtorschütze vom Bayern-Spiel war nach einem Befreiungsschlag von Daniel
Baier und einem Ausrutscher von Vestergaard frei vor Jens Grahl
aufgetaucht. Grahl vertrat Koen Casteels nach dessen in Berlin erlittenen
Schienbeinbruch und zeigte beim ersten Zu-Null-Spiel seit dem 1. Februar
eine starke Leistung.
Sein Gegenüber Marwin Hitz rettete zunächst gut gegen Roberto Firmino, sah
dann aber bei beiden Gegentoren nicht gut aus. Zunächst zirkelte Salihovic
einen Freistoß mit seinem starken linken Fuß nicht ganz unhaltbar zu seinem
elften Saisontor ins Netz. Mit insgesamt 44 Treffern ist der Bosnier nun
alleiniger Bundesliga-Rekordschütze der Hoffenheimer vor Vedad Ibisevic.
Vier Minuten vor dem Seitenwechsel klärte Hitz einen Eckball von Salihovic
nicht konsequent genug. Beim folgenden Schuss von Tarik Elyounoussi klärte
Augsburgs Kapitän Paul Verhaegh noch auf der Linie, gegen den Abstauber von
Vestergaard war der Niederländer dann machtlos.
Zwischen den beiden Treffern verhinderte Grahl mit mehreren starken Paraden
den möglichen Ausgleich, weil die Gäste dank ihrer Zweikampfstärke besser
ins Spiel kamen. Einen Flachschuss von André Hahn stoppte Grahl stark
(23.), dann rettete er binnen einer Minute mit Klasse-Reflexen gegen Halil
Altintop und Hahn (28.).
Insgesamt besaßen die Gastgeber unter den Augen ihres von einem Autounfall
genesenen einstigen Kollegen Boris Vukcevic aber ein Übergewicht. Während
der zwischenzeitlichen Schwächephase von 1899 sah Kapitän Andreas Beck
seine fünfte Gelbe Karte und fehlt damit am kommenden Samstag beim Spiel in
Bremen.
Die Trainer Markus Gisdol und Markus Weinzierl, die 2010/11 gemeinsam den
DFB-Trainerlehrgang absolvierten und vor dem Spiel lange im Mittelkreis
zusammenstanden, sahen auch nach Wiederanpfiff eine offene Partie. Beide
Schlussleute waren weiter gefordert: Erst hielt Hitz den nächsten
Salihovic-Freistoß glänzend (48.), dann verhinderte Grahl gegen Alexander
Esswein zweimal den Anschlusstreffer (54./57.).
Gegen die schwächste Defensive der Liga verstärkte der FCA vor 26 449 Fans
nun seine Bemühungen. Altintop (74.) und der gerade eingewechselte Raphael
Holzhauser konnten Grahl nicht überwinden (78.), Raul Bobadilla schoss am
langen Eck vorbei (75.). Die Hausherren hätten durch Firmino (85.) noch das
3:0 nachlegen können.
## Kießling trifft nach 40 Sekunden
Bayer Leverkusen hat Sascha Lewandowski ein perfektes Comeback als
Interimstrainer beschert. 330 Tage nach seinem Abschied von der
Bundesliga-Bühne feierte der 42-Jährige mit seiner neu motivierten
Fußball-Truppe einen verdienten 2:1 (2:1)-Heimsieg gegen Hertha BSC.
Routinier Stefan Kießling mit seinem 15. Saisontreffer nach 40 Sekunden und
Youngster Julian Brandt (24. Minute) schossen die Werkself aus der Krise
auf Platz vier (51 Punkte). Für die Berliner, die nach der 13.
Saisonniederlage als Zehnter (37) weiter im Mittelfeld der Tabelle dümpeln,
traf am Sonntag Ramos-Vertreter Sandro Wagner (38.). Der knappe Sieg ging
völlig in Ordnung, weil Bayer mehr Spielanteile und die besseren Chancen
hatte.
Lewandowski war „überglücklich, dass wir einen Heimsieg gelandet haben.
Aber wir haben noch sehr, sehr viel Arbeit vor uns“, sagte der Nachfolger
des Finnen Sami Hyypiä im TV-Sender Sky. „Ab morgen müssen wir wieder
intensiv arbeiten, denn wir haben viele Baustellen – keine Frage.“
Torschütze Brandt, erst 17 Jahre alt, bekam vom Coach ein Sonderlob: „An
Julian werden wir in den nächsten Jahren noch sehr viel Spaß haben.“
Hertha-Trainer Jos Luhukay war vor allem deshalb enttäuscht, weil aus
seiner Sicht mehr für die Berliner drin war. „Aber wir haben in den ersten
20 Minuten nicht agiert, sondern nur reagiert. Nach dem Anschlusstreffer
hatten wir dann ein Fünkchen Hoffnung“, meinte der Niederländer. „Wenn man
einen Punkt holen kann, dann war es heute.“ Aber das letzte Quäntchen Glück
habe einfach gefehlt.
## Schnellstes Saisontor der Bundesliga
Erst vor acht Tagen hatte Leverkusen die Notbremse gezogen: Nach der
Minus-Serie mit nur einem Sieg in neun Spielen trennte man sich von Hyypiä.
Alle setzten dann auf den „Lewandowski-Effekt“ – und die Rechnung ging au…
Schon nach 40 Sekunden brach nach dem schnellsten Saisontor der Bundesliga
ein Jubelsturm unter den 29.377 Zuschauern in der BayArena aus: Nach
präziser Flanke von Giulio Donati brachte Kießling die Werkself mit einem
Aufsetzer-Kopfball in Führung.
Gonzalo Castro hatte zweieinhalb Minuten später das 2:0 auf dem Fuß, der
frühere Nationalspieler verzog aber. Hertha war geschockt, Bayer stürmte
weiter. Sebastian Boenisch traf in seinem 100. Erstligaspiel nur das
Lattenkreuz (19.). 30 Sekunden nach der ersten nennenswerten Offensivaktion
der Gäste – ein Lattenknaller von Änis Ben-Hatira – fiel auf der Gegensei…
das 2:0.
Brandt überwand Hertha-Keeper mit einem Lupfer aus zehn Metern – ein
Supertor des stark spielenden Fußball-Teenagers. Bayer bestimmte nach der
Pause zunehmend das Geschehen, war im 16er aber nicht konsequent genug.
Hertha lauerte auf Konter – Joker Nico Schulz vergab den möglichen
Ausgleich (80.).
Für Bayer-Sportchef Rudi Völler waren die drei Punkte wohl das schönste
Geschenk zum 54. Geburtstag. Vor der Partie hatte er den Glauben an eine
bessere Zukunft beschworen. „Viele Dinge haben wir in der Rückrunde nicht
mehr gut gemacht. So eine Rückrunde ist nicht würdig für Bayer Leverkusen“,
sagte er im Pay-TV-Sender Sky.
Nach dem Kopfballtor durch Wagner wurden die Gäste, die nach dem 1:1 gegen
Hoffenheim mit insgesamt vier Neuen in der Startelf antraten, mutiger und
munterer. Allerdings hatte Hertha ein echtes Handicap: Erstmals in dieser
Saison stand Adrian Ramos (Oberschenkquetschung) nicht in der Startelf. Der
Top-Stürmer, für den Wagner in die Spitze rückte, hat immerhin 16 der 38
Treffer für sein Team erzielt.
13 Apr 2014
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