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# taz.de -- Truckerproteste in der Hauptstadt: Von wegen Easy Rider
> In Berlin demonstrieren LKW-Fahrer gegen ihre Arbeitsbedingungen – und
> den europäischen Konkurrenzkampf auf den Straßen.
Bild: So geruhsam geht es für LKW-Fahrer selten zu.
BERLIN taz | Stundenlöhne von zum Teil unter 5 Euro und überlange
Arbeitstage - in Berlin haben am Samstag Trucker gegen Lohndumping und
schlechte Arbeitsbedingungen protestiert.
„Wir sind nicht eure Sklaven, sondern eure Versorger“, so die Parole. Ingo
Schulze vom Kraftfahrerclub Deutschland hatte die Proteste mit vorbereitet.
Er beklagt das stetige Sinken der Löhne in den letzten Jahren – aber auch,
dass nur zehn LKW am Samstag am Brandenburger Tor, dem Ort der
Abschlusskundgebung, stehen. „Wir haben es wieder nicht geschafft, die
Masse der LKW-FahrerInnen zu mobilisieren“, so Schulze. Allerdings
protestierten zeitgleich Fahrer auch in Den Haag, Rom, Stockholm, Oslo,
Kopenhagen und Madrid.
Sie fordern einheitliche Ausbildungsstandards und Mindestlöhne - und die
Einhaltung der Kabotageregeln. „Kabotage“ nennt man das Erbringen von
Transportdienstleistungen in einem Land durch ein ausländisches
Verkehrsunternehmen. Eigentlich darf ein ausländisches Fahrzeug in einem
EU-Mitgliedsstaat drei Fahrten pro Woche übernehmen.
Doch oft seien ausländische Fahrzeuge wochenlang ununterbrochen in Europa
unterwegs, monierten verschiedene Redner. Sie stellten aber auch klar: Ihr
Protest richtet sich nicht gegen ausländische Kollege, sondern gegen die
schlechten Arbeitsbedingungen, von denen Trucker in allen Ländern betroffen
seien.
In einer Grußadresse bekräftigten Beschäftigte des Kölner Ford-Werkes, dass
sich die LKW-Fahrer der verschiedenen Länder nicht spalten lassen dürfen.
Unterstützung gab es auch von einer japanischen
EisenbahnerInnengewerkschaft, Berliner S-BahnfahrerInnen, dem
Klassenkämpferischen Block Berlin und der AG Taxi bei der
Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di. Auch Gregor Gysi, Fraktionsvorsitzender
der Linkspartei, hielt vor den Truckern eine kurze Ansprache.
4 May 2014
## AUTOREN
Peter Nowak
## TAGS
Protest
Autobahn
Lkw
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