# taz.de -- Presseschau Deutschland – Algerien: „Wie Helden verloren“ | |
> Algerien hat zum ersten Mal die Finalrunde einer WM erreicht. Die | |
> algerische Presse ist deshalb trotz des verlorenen Achtelfinals voller | |
> Lob. | |
Bild: Verloren hin oder her, in ihrem Heimatland wird die algerische Mannschaft… | |
BERLIN taz | Gewinner waren sie ohnehin schon: Die algerische | |
Nationalmannschaft hat in Brasilien erstmals die K.o.-Runde einer | |
Fußball-Weltmeisterschaft erreicht. Es konnte nur noch besser werden, | |
dementsprechend frei hat das Team unter Vahid Halilhodžić gegen Deutschland | |
aufgespielt. Für das Viertelfinale hat es am Ende nicht gereicht, die | |
Deutschen gewannen mit einem mühsamen 2:1. Von der Presse im eigenen Land | |
wird das algerische Team dennoch gefeiert. | |
Für die algerische Tageszeitung La Dépêche de Kabylie etwa hat das Team in | |
Brasilien Historisches geleistet. Die Spieler hätten sich „gestern den | |
Respekt der gesamten Fußballwelt erspielt“, schreibt die Zeitung. Nur die | |
Verlängerung wurde ihnen zum Verhängnis: „Die 30 Minuten waren fatal für | |
die algerischen Spieler, die körperlich nicht mit der Ausdauer der | |
Deutschen mithalten konnten.“ | |
Laut Le Soir d'Algérie aus Algier ist die Niederlage vielmehr Sandro Ricci | |
zuzuschreiben, der die Partei gepfiffen hat: „Der brasilianische | |
Schiedrichter hat schon früh die Augen verschlossen. Von den eigenen | |
Landsleuten ausgebuht, erduldet Ricci die Pfiffe, aber unterstützt weiter | |
die Deutschen.“ Die vier Minuten Nachspielzeit, die er Löws Mannschaft | |
gibt, hätten aber nicht gereicht, um sie vor der Verlängerung zu bewahren. | |
Bereits wenige Minuten nach Abpfiff würdigt der Radiosender Radio | |
Algérienne die ebenbürtige Leistung der algerischen Mannschaft. „Algerien | |
verlässt die Weltmeisterschaft 2014 durch die ganz große Tür“, postet der | |
Sender auf Facebook. In der Kommentarspalte hagelt es Smilies und Herzen. | |
Noch größere Worte findet Echorouk. „Ihr habt wie Männer gespielt und wie | |
Helden verloren“, schreibt die Tageszeitung. | |
Die französischen Kollegen der Sportzeitung L'Équipe sind der Meinung, dass | |
Deutschland ohnehin nur durch die Einwechslung von André Schürrle gewinnen | |
konnte. „Während Mesut Özil seit Monaten nurmehr ein Schatten ist, hat | |
Mario Götze seine Größe verloren, seit er unter Guardiola spielt“, urteilt | |
sie. Erst Schürrle habe Schwung ins deutsche Spiel gebracht und die | |
Mannschaft mit seinem Tor vor einer Blamage bewahrt. Die erfrischendere | |
Mannschaft aber war auch für L'Equipe die Algerische. | |
1 Jul 2014 | |
## AUTOREN | |
Josef Wirnshofer | |
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