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# taz.de -- Die Wahrheit: Mona packt aus
> Neues aus Kimdotcomland: Die explosivste Story des Jahres aus dem krösus-
> und modelmäßig unterversorgten Neuseeland.
Bild: Das arme Kind! Kim Dotcom in Aktion.
Jahrelang konnte ich um Fachmagazine wie Woman’s Day, dessen Lektüre einer
Lobotomie gleichkommt, einen Bogen machen. Vorbei. Die explosivste Story
des Jahres aus dem krösus- und modelmäßig unterversorgten Neuseeland sprang
mir im Supermarkt entgegen: „Warum ich Dotcom verlassen musste“. Mona packt
aus! Sechs Seiten mit Fotos. Weltexklusiv. Intim. Erschütternd.
„Es war zwei Uhr früh in einer eisigen Nacht im Mai, als Mona endlich der
Villa ihres Mannes entfloh. Sie fuhr einen elektrischen Golf-Kart, trug ein
Nachthemd und hatte nicht mal eine Zahnbürste in ihrer liebsten
Hermès-Birkin-Handtasche dabei.“ So beginnt die schonungslose Beichte der
25-Jährigen, die ihren Traummann in Manila kennenlernte. Er gab kürzlich
die Trennung nach fünf Jahren Ehe per Twitter bekannt. Sie schwieg. Aber
jetzt erfahren wir alles. Der reiche Deutsche hatte sie gerettet und wollte
sie zur Sängerin einer Girl-Band machen – Liebe auf den ersten Blick.
14 Jahre und 130 Kilo trennen Zweimetermann Kim Schmitz und das zarte
Model. Sie schenkte ihm vier Kinder, alle im Glas gebrütet. Mona erspart
uns keine Details. „Es war eine echte Ehe – auch der Sex, worüber sich
Leute wundern. Sie glauben, weil ich mein eigenes Schlafzimmer hatte, waren
wir nie zusammen. Aber ich bin immer mit Kim eingeschlafen, bis er sich so
viel hin und her bewegte, dass es unmöglich wurde und ich in mein
Schlafzimmer ging.“ Licht aus!
In den Anfangszeiten speckte Kim 45 Kilo ab, was seiner Frau gar nicht
gefiel: „Er bekam mehr und mehr Aufmerksamkeit von anderen Frauen.“ Sie
päppelte ihn wieder auf – mit Schnitzeln, Wurst und Gummibärchen, die er
überall im Haus gelagert hatte. Über Hongkong kam das 200 Millionen Dollar
schwere Paar nach Neuseeland. Ein simpleres Leben wollte man den Kindern
bieten. Daher die monströse Villa mit 50 Angestellten – Butler, Köche,
Bodyguards und sieben Kindermädchen. Das wahre Leben hinter Kimbles
Eheknastmauern war aber nicht so megageil, auch wenn der Hausherr gerne
Partys schmiss. Mona durfte nichts trinken, weil Kim das hasste, und Auto
fahren hat sie bis heute nicht gelernt.
Urlaube verbrachte Familie Dotcom bevorzugt im Mittelmeer auf zwei
Riesenjachten. Dafür flog man auch gern mal zwölf Autos und
Lieblingsmöbelstücke aus Neuseeland ein. Die Prasserei war jäh zu Ende, als
Dotcoms Anwesen im Januar 2012 hollywoodreif von der Polizei erstürmt
wurde. Das Vermögen ist seitdem eingefroren. Mona schlug Kim vor, ein paar
Stücke aus ihrer 500.000-Dollar-Kollektion an Handtaschen und
Christian-Louboutin-Schuhen zu verhökern, um dafür Lebensmittel zu kaufen.
„Kim sagte: ,Auf keinen Fall.‘ “ So romantisch!
Warum seine Prinzessin sich dennoch nachts im Golf-Kart davonmachte, bleibt
nebulös. Aber dramatisch war’s: „Ich stand auf der Straße in Takapuna,
übergab mich, fluchte …“ Oh dear. Man kann nur das Beste für Mona hoffen.
Sie will jetzt Wirtschaft studieren. An eine neue Liebe ist noch nicht zu
denken. Aber einen neuen Hund hat sie bereits.
2 Jul 2014
## AUTOREN
Anke Richter
## TAGS
Neuseeland
Kim Dotcom
Kim Schmitz
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Sexismus
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Zoo
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