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# taz.de -- Das WM-Teil XXI: Es merkelt über Rio
> Auch die deutsche Politik versucht den Sport zu instrumentalisieren.
> Angela Merkel erobert dabei das ureigenste Heiligtum der Brasilianer.
Bild: Bereits bei der EM 2012 trat Kanzlerin Merkel in eroberischer Siegespose …
Sport ist Politik. Bisher dachte man allerdings, diese alte Weisheit treffe
nur auf das Gastgeberland Brasilien zu. Doch nun mehren sich die Anzeichen,
dass auch deutsche Politiker versuchen, den friedlichen Sport für ihre
eigenen Zwecke zu instrumentalisieren. Deutschland will wieder Großmacht
sein – und wo lässt sich diese Botschaft unauffälliger platzieren, als in
der heilen Welt des Fußball-Taumels?
Perfide nutzte Bundespräsident Gauck schon im Juni die Fußballbegeisterung
der Deutschen, um sie auf die neue außenpolitische Linie einzustimmen: „Die
Deutschen müssen sich früher, entschiedener und substanzieller einbringen.“
Schon damals fragten sich viele: Redet dieser Mann wirklich noch vom
Fußball?
Und nun das: Kanzlerin Merkel inszeniert sich als [1][neue Siegesgöttin
über Rio]. Lange wurde ihr vorgeworfen, stets nur rautenförmig die Hände in
den Schoß zu legen, nun tritt sie den Gegenbeweis an: In einer für Merkel
ungewöhnlichen Machtdemonstration inszeniert sich die Kanzlerin als
Erlöserin von Rio? Steht nun zu befürchten, dass nun auch die Brasilianer
unterworfen werden, wie es die deutsche Politik bereits in Griechenland
getan hat? Werden die Deutschen gar Truppen an die Copacabana entsenden?
Nein, heißt es Insider-Kreisen, die Kanzlerin wollte nur endlich mal so
richtig die Sau rauslassen. Einmal brasilianisch jubeln: Stolz, natürlich,
unverkrampft – ihre Jubelärmchen sprechen Bände. Lass mal, Angie, könnte
man erwidern, so wird das nicht: Dann doch lieber wieder Selfies mit
nackten Spielern in der Umkleidekabine.
11 Jul 2014
## LINKS
[1] http://twitter.com/jetzt_de/status/486616987745787904/photo/1
## AUTOREN
Julia Ley
## TAGS
WM 2014
WM-Teil
Schwerpunkt Angela Merkel
Brasilien
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