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# taz.de -- Stellenabbau bei Microsoft: 18.000 den Job gecloud
> Microsoft setzt nun auf mobile Dienste und netzbasierte Anwendungen. In
> anderen Bereichen baut der Konzern Tausende Stellen ab – vor allem bei
> Nokia.
Bild: Will mobil werden: Microsoft-Zentrale in Redmond.
REDMOND dpa | [1][Die Neuausrichtung von Microsoft] kostet bis zu 18.000
Mitarbeiter ihren Job. Es handelt sich um den größten personellen
Einschnitt in der Geschichte des Software-Konzerns. Den Großteil der Last
tragen die Beschäftigten des zugekauften finnischen Handyherstellers Nokia
– hier muss etwa jeder zweite Mitarbeiter gehen, vom Fabrikarbeiter über
Entwickler bis zum Manager. Zuletzt beschäftigte Microsoft insgesamt etwa
127.000 Menschen.
„Die Entscheidungen zum Umbruch sind schwierig, aber nötig“, schrieb
Konzernchef Satya Nadella am Donnerstag in einer E-Mail an die Mitarbeiter.
Eine Reduzierung von Managementebenen soll schnellere Entscheidungen
ermöglichen. Verantwortungen sollen klarer verteilt werden. Vor allem aber
sollen Doppelungen aus der Übernahme von Nokia wegfallen.
Die deutschen Kollegen kommen dabei glimpflich davon: Hierzulande werde
„eine zweistellige Zahl von Mitarbeitern von den Stellenkürzungen betroffen
sein“, sagte ein Microsoft-Sprecher.
Der seit Jahresbeginn amtierende Nadella [2][will Microsoft unabhängiger]
von einem geschrumpften PC-Markt und dem PC-Betriebssystem Windows machen.
Dazu hat er die Devise „mobile-first, cloud-first“ ausgegeben. Daten und
Anwendungen sollen über das Netz von jedem Gerät aus erreichbar sein – auch
von solchen, die von Konkurrenten wie Apple stammen. Wichtig ist Nadella
vielmehr, dass die Dienste im Hintergrund auf Microsoft-Servern laufen.
## Abfindungen geplant
An diese neue Richtung muss sich nun Nokia anpassen. Microsoft hatte den
Handyhersteller noch unter Nadellas Vorgänger Steve Ballmer übernommen.
Rund 25.000 Leute waren neu ins Unternehmen gekommen – 12.500 Stellen
fallen nun im Zuge der Eingliederung weg. Die meisten Jobs sollen noch bis
zum Jahresende gestrichen werden und der Rest bis Mitte nächsten Jahres.
Der für Geräte zuständige Microsoft-Manager und ehemalige Nokia-Chef
Stephen Elop erklärte, Entwicklungsteams würden zusammengelegt und die
Produktion neu geordnet. Der Fokus solle künftig noch mehr auf günstigen
Smartphones der Lumia-Reihe liegen. Es gehe darum, „die Stückzahlen bei
Lumia hochzutreiben“, [3][schrieb Elop den Mitarbeitern] in einer E-Mail.
Microsoft hat zwar Erfolge mit seinem Betriebssystem Windows Phone
gefeiert, das Lumia-Smartphones antreibt. Dennoch ist der Abstand zu den
marktbeherrschenden Android-Geräten und Apples iPhone weiterhin gewaltig.
Konzernchef Nadella versprach den Mitarbeitern, die gehen müssen,
Abfindungen und Hilfe bei der Suche nach neuen Jobs. Die Gesamtkosten für
den Stellenabbau bezifferte Microsoft auf 1,1 bis 1,6 Milliarden Dollar vor
Steuern, verteilt über die nächsten vier Quartale. Microsoft gibt nächsten
Dienstag die Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal bekannt.
17 Jul 2014
## LINKS
[1] http://www.microsoft.com/en-us/news/press/2014/jul14/07-17announcement1.aspx
[2] http://www.microsoft.com/en-us/news/press/2014/jul14/07-17pressrelease.aspx
[3] http://www.microsoft.com/en-us/news/press/2014/jul14/07-17announcement2.aspx
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