| # taz.de -- Terrorismus in den USA: Ein verdächtiger Verdacht | |
| > Schon bei einer unbegründeten Vermutung kann man in den USA auf eine | |
| > Liste potenzieller Extremisten landen. Die Folgen sind Flugverbote und | |
| > verschärfte Kontrollen. | |
| Bild: Streng, strenger, US-Kontrollen am Flughafen – hier in New York. | |
| WASHINGTON afp | Ein nicht näher zu begründender „angemessener Verdacht“ | |
| reicht einer bekannt gewordenen US-Regierungsdirektive zufolge dafür aus, | |
| um auf eine Liste potenzieller Extremisten gesetzt zu werden. | |
| „Unwiderlegbare Beweise“ oder „konkrete Fakten“ seien für die | |
| Sicherheitsbehörden „nicht nötig“, um einen US-Bürger oder Ausländer in… | |
| Liste aufzunehmen, heißt es in dem am Mittwoch im Internetportal The | |
| Intercept [1][veröffentlichten Papier]. | |
| Ein „unbegründeter Verdacht aufgrund einer Ahnung“ reiche zwar nicht aus. | |
| Weiter heißt es jedoch lediglich vage: „Der Verdacht sollte so eindeutig | |
| und weitgehend wie möglich sein.“ | |
| Als ausgebende Behörde der 166 Seiten langen Anweisung mit dem Titel | |
| „Watchlisting Guidance“ (etwa: Leitlinie für Überwachungslisten) vom März | |
| 2013 wird das Terrorabwehrzentrum der USA genannt. Das Papier richtet sich | |
| „The Intercept“ zufolge an zahlreiche US-Behörden. | |
| ## Nie wieder von der Liste | |
| Wer auf der Grundlage des Dokuments einmal auf der allgemeinen | |
| Überwachungsliste landet, läuft demnach etwa Gefahr, mit einem Flugverbot | |
| belegt oder an Flughäfen und Grenzübergängen strenger kontrolliert zu | |
| werden. | |
| Die Liste war nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 eingeführt | |
| worden. Ihr Umfang nahm rasant zu, nachdem im Dezember 2009 der Nigerianer | |
| Umar Farouk Abdulmutallab versucht hatte, einen in seine Unterhose | |
| eingenähten Sprengsatz an Bord einer US-Passagiermaschine von Amsterdam | |
| nach Detroit zu zünden. Ein Gerichtsprozess zeigte jüngst, dass seither | |
| etwa 1,5 Millionen zusätzliche Namen gelistet wurden. | |
| Auf der Liste stehende Namen können dem Regelwerk zufolge durch den | |
| obersten Antiterrorismusberater des US-Präsidenten auf eine schwarze Liste | |
| potenziell besonders gefährlicher Menschen gesetzt werden. | |
| Wer einmal auf der allgemeinen Überwachungsliste steht, hat offenbar keine | |
| Möglichkeit, die Gründe dafür herauszufinden. Bürgerrechtsaktivisten werfen | |
| der Regierung zudem vor, dass es keine Möglichkeit gibt, sich gegen eine | |
| Nennung auf der Liste zu wehren. | |
| 24 Jul 2014 | |
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| [1] http://firstlook.org/theintercept/article/2014/07/23/blacklisted/ | |
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