# taz.de -- Alle wollen olympisch sein: Wettstreit um Regatten | |
> Erste Standortentscheidung könnte diesen Freitag fallen: | |
> Lübeck-Travemünde und Kiel wollen mit Segelregatten auf der Ostsee | |
> olympischer Partner Hamburgs werden. | |
Bild: Olympiatauglich: Die Travemünder Woche ist die zweitgrößte Segelregatt… | |
HAMBURG taz | Es ist die ganz große Runde, die sich am heutigen Freitag in | |
Kiel zusammenfindet und eine erste olympische Entscheidung wenn nicht schon | |
trifft, dann zumindest vorbereitet: Wird Kiel oder Lübecks Ostseebad | |
Travemünde der Segelpartner Hamburgs, wenn die Hansestadt die Olympischen | |
Spiele 2024 oder 2028 ausrichten sollte? Die beiden größten Städte | |
Schleswig-Holsteins liefern sich hinter den Kulissen bereits seit Wochen | |
einen verbissenen Wettstreit um die Gunst Hamburgs – der Ausgang ist offen. | |
Schleswig-Holsteins Innen- und Sportminister Andreas Breitner (SPD), sein | |
Hamburger Amtskollege Michael Neumann (SPD), Kiels Bürgermeister Peter | |
Todeskino (Grüne), Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) sowie Vertreter | |
des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und der Landessportverbände | |
Schleswig-Holsteins und Hamburgs wollen einen ersten Pflock einschlagen. | |
Denn der Austragungsort für Segeln, Windsurfen und Freiwasserschwimmen ist | |
der wichtigste Partner einer Olympiastadt, die nicht selbst am offenen Meer | |
liegt. | |
Kiel verweist auf olympische Erfahrungen 1936 und 1972 und darauf, mit der | |
Kieler Woche jedes Jahr im Juni das weltweit größte und bedeutendste | |
Segelereignis auszutragen. Lübeck hat in jedem Juli mit der Travemünder | |
Woche immerhin die zweitgrößte Segelveranstaltung auf dem Planeten zu | |
bieten: Beide Orte gelten unter Fachleuten als absolut olympiatauglich. | |
In Politik und Wirtschaft in beiden Städten gibt es fast nur Unterstützung | |
für die Pläne, zumindest Lübeck aber hat angekündigt, eine Bürgerbefragung | |
durchzuführen. Vorteil der Hansestadt könnte sein, dass fast nichts neu | |
gebaut werden muss, nicht einmal ein olympisches Dorf. | |
Direkt an den nur moderat zu modernisierenden Segelhäfen an der Mündung der | |
Trave in die Ostsee errichtet ein privater Investor in den nächsten vier | |
Jahren im skandinavischen Stil das Waterfront-Projekt mit Appartements für | |
1.600 Gäste – angeblich hat die Stadt sich bereits zusichern lassen, dass | |
die Strandvillen für Olympische Spiele als Seglerquartiere mietweise zur | |
Verfügung stehen. „Wir brauchen keine Betonburgen wie in Kiel-Schilksee“, | |
frohlockt Dirk Faust, Chef des Travemünder Yacht-Clubs, in Anspielung an | |
die grauen Terrassenbauten von 1972 an der Kieler Förde. | |
Die Verantwortlichen in Hamburg agieren betont zurückhaltend. Die | |
Schleswig-Holsteiner sollen das unter sich ausmachen, heißt es im Rathaus, | |
wir könnten mit beiden Städten. Keine Chancen auf Segelregatten hat | |
Rostock-Warnemünde, jedoch wird das Rostocker Stadion für die olympischen | |
Fußballturniere der Männer und Frauen gebraucht. Letzteres gilt auch für | |
die Bundesliga-Stadien in Bremen, Hannover und Wolfsburg, weshalb alle vier | |
Städte Hamburg als Zentrum norddeutscher Spiele unterstützen. | |
7 Aug 2014 | |
## AUTOREN | |
Sven-Michael Veit | |
## TAGS | |
Hamburg | |
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