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# taz.de -- Cannabis-Anbau für chronisch Kranke: Bundesinstitut will Urteil ki…
> Das Kölner Cannabis-Urteil galt als Sensation: Jetzt geht das
> Arzneimittelinstitut BfArM in Berufung. Darauf reagieren Patienten mit
> Hungerstreik.
Bild: Das Bundesinstitut für Arzneimittel will den Eigenanbau von Cannabis ver…
KÖLN/RÜTHEN dpa | Die Auseinandersetzung um den privaten Eigenanbau von
Cannabis zu Therapiezwecken geht weiter: Das [1][Bundesinstitut für
Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)] will das Urteil des Kölner
Verwaltungsgerichts überprüfen lassen, das drei chronisch kranken Patienten
im Juli ausnahmsweise den Anbau der illegalen Droge daheim erlaubt hatte.
Man habe in der vergangenen Woche Berufung beim Oberverwaltungsgericht in
Münster eingelegt, sagte ein Sprecher des BfArM am Dienstag. Die
[2][Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM)] teilte mit, sechs
chronisch Kranke seien aus Protest gegen die Berufung in den Hungerstreik
getreten.
Die Kölner Richter hatten entschieden, wenn Kranken sonst nichts gegen ihre
Schmerzen helfe und Cannabis aus der Apotheke für sie unerschwinglich sei,
dürften sie es als Notlösung selbst züchten. Das Urteil sei ein enorm
wichtiger Schritt für die betroffenen Patienten gewesen, betonte der
ACM-Vorsitzende Franjo Grotenhermen.
„Durch die Berufung wird eine finanzierbare Behandlung mit
Cannabisprodukten weiterhin unnötig hinausgezögert“, kritisierte der
Mediziner in einer Erklärung. „Es ist den betroffenen schwer kranken
Patienten nicht zumutbar, dass sie jahrelang für ihr Recht streiten
müssen.“
## Das BfArM bedauert
Auch die Bonner Behörde betonte: „Dem BfArM ist an einer schnellen Klärung
im Sinne einer medizinisch sinnvollen und qualitätsgesicherten Versorgung
der Patienten gelegen.“ Allerdings: „Mit Blick auf den Gesundheitszustand
einiger Patienten bedauern wir besonders, dass diese sich nun mit dem
Hungerstreik für eine medizinisch bedenkliche Maßnahme entschieden haben,
um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen.“ Das Bundesinstitut hatte den
Klägern den Anbau zuvor untersagt.
Die Schmerzpatienten aus mehreren Bundesländern wollen laut ACM auf ihre
Not hinweisen. Der Verein fordert, dass die Krankenkassen bei chronischen
Schmerzpatienten die Kosten einer Behandlung mit Medikamenten auf
Cannabisbasis übernehmen.
Eine [3][entsprechende Petition] von Medizinern und Patienten laufe noch
bis 10. September. Kommen 50.000 Stimmen zusammen, muss der
Petitionsausschuss des Bundestags laut ACM darüber öffentlich beraten.
2 Sep 2014
## LINKS
[1] http://www.bfarm.de/DE/Home/home_node.html
[2] http://www.cannabis-med.org/index.php?tpl=page&id=18&lng=de
[3] http://blogs.taz.de/drogerie/2014/08/18/petition-cannabis-als-medizin/
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