# taz.de -- Tempelhofer Feld: Bausenator will beim Volk landen | |
> Der BUND und Senator Müller (SPD) laden zum ersten öffentlichen | |
> Partizipationsverfahren für einen „Pflege- und Entwicklungsplan“ für den | |
> ehemaligen Flughafen ein. | |
Bild: Drachenfest auf dem Tempelhofer Feld | |
Im vergangenen Jahr haben sie noch vor Gerichten über die geplante Bebauung | |
auf dem Tempelhofer Feld gestritten. Jetzt wollen der Bund für Umwelt und | |
Naturschutz Berlin (BUND) und die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung | |
gemeinsam einen „Pflege- und Entwicklungsplan“ für das ehemalige Flugfeld | |
erarbeiten. Die erste Veranstaltung dazu findet am Samstag im früheren | |
Flughafengebäude statt. In weiteren Runden soll bis 2015 ausgelotet werden, | |
was mit der Parklandschaft passieren, wo man diese mit gastronomischen-, | |
Erholungs-, Freizeit- oder Sportbereichen gestalten und wie dort die | |
Geschichte des Ortes aufbereitet werden könnte. | |
Bausenator Michael Müller (SPD) und der Koordinator des Verfahrens, Tilmann | |
Heuser, laden die Öffentlichkeit zu dem Auftakttreffen ein. Heuser, | |
Geschäftsführer des BUND Berlin und bis zum Tempelhofer Volksentscheid im | |
Mai einer der härtesten Kritiker von Müllers Masterplan, hatte sich zur | |
Leitung des „Partizipationsverfahrens“ entschlossen, weil er sowohl an der | |
Gestaltung der 385 Hektar großen Fläche als auch an einer „neuen Kultur“ | |
der Auseinandersetzung interessiert war. „Wir wollen alle am Tempelhofer | |
Feld beteiligten Akteure und die Zivilgesellschaft zu dem Diskurs | |
einladen“, sagte Heuser der taz. | |
Ziel des ersten Treffens, so Heuser, sei es nicht, über Inhalte und | |
Konzepte zu sprechen, sondern „die Spielregeln und Strukturen“ des | |
Beteiligungsverfahrens festzulegen. „Wir wollen debattieren, wie | |
organisieren wir den Prozess, wer macht mit, und um was soll es gehen.“ | |
Erst in den nächsten Runden würden Fragen zum Naturschutz, der Gestaltung, | |
dem Management des Feldes, den Ausgrabungen zur NS-Geschichte und die | |
Weiterentwicklung an den Rändern des Parks im Mittelpunkt stehen. Klar ist | |
für Heuser, dass das Thema Bebauung außen vor bleibt. Das Tempelhof-Gesetz | |
schließt dies nach der Volksabstimmung aus. Klar ist auch, dass die | |
üblichen Beteiligungsinstrumente wie Umfragen oder die Einleitung von | |
Bebauungsplänen das Verfahren nicht prägen sollen. | |
Im Vorfeld des Samstagstreffens seien bereits die Initiative „100% | |
Tempelhofer Feld“, Anwohnergruppen, die umliegenden Kleingärtner, Verbände, | |
politische Parteien, Historiker und Gemeindemitglieder der Sehitlik-Moschee | |
eingeladen worden. Grundsätzlich könne aber „jeder Interessierte“ Ideen u… | |
Vorschläge einbringen, erklärte Heuser. | |
Bausenator Müller, der nach dem Tempelhof-Desaster von einem „Lernprozess“ | |
für seine Politik sprach, sieht den „breit angelegten | |
Partizipationsprozess“ als „Chance“ für das, was in Zukunft auf dem Feld | |
entstehen kann. Nicht nur die Konzepte für das Feld, „sondern auch schon | |
der Weg dorthin soll neu festgelegt werden.“ | |
## ■ Flughafen Tempelhof, Alte Zollgarage, Samstag ab 14 Uhr | |
23 Sep 2014 | |
## AUTOREN | |
Rolf Lautenschläger | |
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Archäologie | |
Alaska | |
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