| # taz.de -- Fußball-Bundesliga Sonntagsspiele: Hamburg verteidigt Tabellenende | |
| > Der Hamburger SV stellt gegen Frankfurt einen zweifelhaften Rekord auf. | |
| > Bei Herthas Niederlage in Augsburg gab es Streit um einen Elfmeter. | |
| Bild: Gut abgehangen: Nach 508 Minuten schafft der HSV sein erstes Saisontor | |
| HAMBURG/AUGSBURG dpa | Für den [1][HSV] geht die Seuchensaison weiter. | |
| Nicolai Müller beendete am Sontag beim unglücklichen 1:2 (0:1) gegen | |
| Eintracht Frankfurt zwar den Hamburger Torfluch nach 508 Minuten, aber der | |
| HSV krebst weiter sieglos am Tabellenende der Fußball-Bundesliga herum. | |
| Zudem stellten die engagierten, aber glücklosen Hanseaten einen peinlichen | |
| Negativrekord auf. | |
| Vor 47.643 Zuschauern markierte Neuzugang Müller in der 58. Minute | |
| wenigstens das erste Bundesliga-Tor der Hamburger seit dem 10. Mai beim 2:3 | |
| in Mainz, doch es reichte auch am sechsten Spieltag nicht zum ersten | |
| Liga-Dreier seit dem 4. April. Der Schweizer Nationalspieler Haris | |
| Seferovic (44.) und der eingewechselte Brasilianer Lucas Piazon (90.) | |
| trafen für die Hessen, die damit in der Tabelle auf Platz sieben | |
| vorrückten. Am Samstag müssen die Hamburger zu Borussia Dortmund. | |
| „Die Spieler brauchen keinen Psychologen, um zu treffen“, erklärte | |
| HSV-Coach Josef Zinnbauer vor der Partie. Sein Team investierte mit hoher | |
| Laufbereitschaft und aggressivem Zweikampfverhalten von der ersten Sekunde | |
| an mehr als die Hessen, so als wollte es ein Erfolgserlebnis erzwingen. Die | |
| bisher in dieser Spielzeit offenbarte Harmlosigkeit vor dem gegnerischen | |
| Tor konnten die Hanseaten aber zunächst nicht ablegen. | |
| So werden sie in Zukunft mit der Häme leben müssen, einen Negativrekord | |
| aufgestellt zu haben. Nach den ersten 25 torlosen Minuten löste der | |
| Bundesliga-Dino den VfL Bochum ab, der 1979/80 für seinen ersten | |
| Saisontreffer 474 Minuten gebraucht hatte. | |
| ## Berechenbar und ungenau | |
| Vor allem die Anspiele in die Spitze waren zu berechenbar und zu ungenau. | |
| Erst in der 27. Minute kamen die Gastgeber zur ersten Gelegenheit. Nach | |
| einer Ecke des Ungarn Zoltan Stieber faustete Eintracht-Keeper Felix | |
| Wiedwald bei seinem Startelfdebüt den Kopfball des Brasilianers Cleber aus | |
| der Gefahrenzone. | |
| Sechs Minuten später wurde ein Schuss von HSV-Neuzugang Lewis Holtby aus 13 | |
| Metern von Marco Russ gerade noch abgeblockt. Angreifer Pierre-Michel | |
| Lasogga hing völlig in der Luft; aus dem einfalllosen Mittelfeld, in dem | |
| der verletzte Kapitän Rafael van der Vaart fehlte, kamen kaum Impulse. | |
| Die Frankfurter standen gut im Raum und hatten wenig Mühe, die hilflosen | |
| Angriffsbemühungen des HSV zu entschärfen. Genau das war die Taktik von | |
| Trainer Thomas Schaaf: aus einer kompakten Defensive heraus die | |
| verunsicherten Hamburger ärgern. Dass der HSV beim 0:1 auch noch Hilfe | |
| leistete, passte ins Bild der bisher katastrophalen Saison. | |
| Cleber, neben Johan Djourou in der neuformierten Innenverteidigung, machte | |
| mit einem anfängerhaften Fehler den Weg frei für Seferovic, und der | |
| bedankte sich mit der Führung (44.). In der Nachspielzeit köpfte Valon | |
| Behrami schließlich noch knapp neben das Tor. Mit Pfiffen wurden die | |
| HSV-Profis in die Kabine verabschiedet. | |
| Mit noch mehr Dringlichkeit kam die Mannschaft von Zinnbauer aus der Pause. | |
| Der agile Holtby traf aus halbrechter Position nur das Außennetz (53.), | |
| fünf Minuten später betätigte er sich als Vorlagengeber für Müller und dem | |
| gelang endlich das erste Tor in dieser Spielzeit. Der Ausgleich war | |
| verdient, der HSV die deutlich bessere Mannschaft im zweiten Durchgang. | |
| Sichtlich beflügelt durch das 1:1 riskierten die Norddeutschen jetzt | |
| wesentlich mehr und drängten auf den Sieg. Ausgerechnet mit der einzigen | |
| Möglichkeit in der zweiten Hälfte sicherte sich die Eintracht den | |
| unverdienten Erfolg. Piazon schockte mit einem direkt verwandelten Freistoß | |
| die HSV-Fans. | |
| ## Hertha kann gegen Augsburg nicht gewinnen | |
| Jos Luhukay kann gegen seinen Ex-Club FC Augsburg nicht gewinnen. Der | |
| niederländische Trainer verlor mit Hertha BSC am Sonntag in der | |
| Fußball-Bundesliga an seiner früheren Wirkungsstätte mit 0:1 (0:1). In der | |
| vergangenen Saison hatte es für Luhukay mit den Berlinern wenigstens zu | |
| zwei torlosen Unentschieden gereicht. Das Tor für die Gastgeber erzielte | |
| vor 28.532 Zuschauern Kapitän Paul Verhaegh in der 27. Minuten mit einem | |
| streitbaren Foulelfmeter. Der clever agierende FCA-Angreifer Raul Bobadilla | |
| war nach einem leichten Kontakt mit Hertha-Torwart Thomas Kraft zu Fall | |
| gekommen. | |
| Den engagierten Augsburgern gelang mit ihrem dritten Saisonsieg der Sprung | |
| in die obere Tabellhälfte. Die gegen den FCA in der ersten Liga weiterhin | |
| sieglose Hertha musste nur vier Tage nach dem ersten Saisonsieg (1:0 gegen | |
| Wolfsburg) gleich wieder einen Rückschlag hinnehmen, dabei bot Luhukay | |
| exakt die Mannschaft auf, die gegen die Niedersachsen noch erfolgreich | |
| gewesen war. Fünf Punkte aus sechs Spielen sind enttäuschend. | |
| Augsburgs Trainer Markus Weinzierl beorderte für den wochenlang | |
| ausfallenden Sascha Mölders den Serben Nikola Djurdjic in die Sturmspitze, | |
| „weil wir einen beweglichen Stürmer heute brauchen“, sagte der Coach. | |
| Djurdjic, am 2. Spieltag beim 2:3 in Dortmund zuletzt in der | |
| Anfangsformation und zuletzt dreimal nur Bankdrücker, ging zunächst etwas | |
| übermotiviert zu Werk. Zuerst rammte er den ehemaligen Augsburger Hajime | |
| Hosogai um, der behandelt werden musste, kurze Zeit später sprang er in | |
| Torhüter Thomas Kraft hinein. Diesmal blieb er selbst am Boden liegen, | |
| konnte aber weiterspielen. | |
| Die ersten spielerischen Akzente setzte Bobadilla. Bereits nach elf | |
| Sekunden kombinierte er sich mit Halil Altintop nach vorn. Es reichte noch | |
| nicht zum zwingenden Abschluss, das Bild stand aber für die erste | |
| Spielhälfte: Augsburg betrieb großen Aufwand, verzettelte sich allerdings | |
| immer wieder in Einzelaktionen. | |
| ## Nur Kalou war gefährlich | |
| Die erste und lange einzige gute Torchance gab es für die Berliner: | |
| Bobadilla verlor im Mittelfeld den Ball, Hertha schaltete flott um und | |
| Salomon Kalou zwang Schlussmann Marwin Hitz nach feiner Einzelaktion mit | |
| einem Linksschuss zur Parade (11.). Die Mannschaften tasteten sich in einem | |
| körperbetonten Spiel ab. Es wurde Fußball gearbeitet. Von Augsburg kam | |
| etwas mehr – von Hertha nach vorn zu wenig, nur der feine Fußballer Kalou, | |
| der am Mittwoch sein Team gegen Wolfsburg zum ersten Saisonsieg schoss, war | |
| punktuell gefährlich. | |
| Bezeichnend für den Kraftfußball war das Tor: ein Elfmeter, den Bobadilla | |
| herausholte. Nach schönem Zuspiel von Djurdjic raste er auf Kraft zu, | |
| erzwang mit seinem Laufweg förmlich den Kontakt; Kraft rauschte etwas | |
| ungestüm in ihn hinein und berührte ihn leicht. Schiedsrichter Bastian | |
| Dankert entschied auf Strafstoß. Verhaegh verwandelte sicher (27.). Er | |
| wechselte sich später nach guter Leistung wegen einer Kopfverletzung nach | |
| Zusammenstoß mit Ronny selbst aus (69.). | |
| Die Führung zur Halbzeit war verdient. In der zweiten Halbzeit tat Hertha | |
| mehr, aber zu vieles blieb Stückwerk. Kalou bekam über die gesamte | |
| Spielzeit zu wenig Bälle und war der einzige Herthaner, der Gefahr | |
| ausstrahlte. Nach 65 Minuten nahm Weinzierl Bobadilla vom Platz. Der | |
| Argentinier ging unter großem Beifall – er hatte seinen Job erledigt. | |
| 28 Sep 2014 | |
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