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# taz.de -- Fußball-Bundesliga Sonntagsspiele: Wie bei Werder
> Der Ex-Bremer Naldo besorgt mit seinem Treffer das entscheidende 1:0 beim
> Heimsieg des VfL über Augsburg. Gladbach schafft gegen Mainz nur 1:1.
Bild: Zeigt die bescheidene Becker-Faust: Torschütze Naldo (2.v.l.)
MÖNCHENGLADBACH/WOLFSBURG dpa | Borussia Mönchengladbach hat den direkten
Kontakt zu Spitzenreiter FC Bayern München abreißen lassen. Die Elf von
Trainer Lucien Favre musste sich am Sonntag mit einem 1:1 (1:1) gegen den
FSV Mainz 05 begnügen, wodurch sich der Rückstand zum Rekordmeister auf
vier Punkte vergrößerte. Immerhin blieb die Borussia, die hinter 1899
Hoffenheim nun Dritter ist, auch im zwölften Pflichtspiel ungeschlagen.
Ebenfalls noch ohne Niederlage in der Liga sind die Mainzer, die als
Tabellensechster weiter eine gute Rolle spielen.
Vor 50.383 Zuschauern im Borussia-Park brachte Nationalspieler Max Kruse
die Borussia früh in Führung (15.), noch vor der Pause gelang BVB-Leihgabe
Jonas Hofmann per Handelfmeter der Ausgleich (31.).
Drei Tage nach dem Europa-League-Spiel in Zürich (1:1) zeigten die
Gladbacher zunächst keine Ermüdungserscheinungen, was wohl auch daran lag,
dass Rotationskünstler Lucien Favre seine Mannschaft auf fünf Positionen
veränderte. Die Rückkehr des Brasilianers Raffael, der wie Weltmeister
Christoph Kramer und Fabian Johnson auf eine Reise in die Schweiz wegen
einer kleineren Blessur verzichtet hatte, wirkte sich zumindest in der
Anfangsphase belebend aus.
Raffael war es auch, der den Führungstreffer einleitete, als er
Ausgangspunkt einer sehenswerten Kombination über Patrick Herrmann, Johnson
und Torschütze Kruse war. Für Stürmer Kruse, der von Bundestrainer Joachim
Löw nach einem Jahr Abstinenz wieder für die nächsten beiden Länderspiele
gegen Polen und Irland berücksichtigt wurde, war es das dritte Saisontor.
Leichter wurde es für die Gladbacher trotz der Führung im Rücken aber
nicht. Die von Trainer Kasper Hjulmand sehr gut eingestellten Mainzer
standen in der Defensive sicher und überzeugten durch ein gutes
Umschaltspiel. Zurück ins Spiel fanden die Gäste aber erst, nachdem Julian
Korb ein Handspiel an der Strafraumgrenze unterlief. Den fälligen Strafstoß
verwandelte Hofmann sicher.
Es entwickelte sich ein mittelmäßiges Spiel, in der die Borussia die
optisch überlegene Mannschaft war – wenngleich die klaren Torchancen
ausblieben.
Kurz vor Schluss hatten die Gladbacher doch noch die große Chance zum Sieg.
Erst lief der eingewechselte Thorgan Hazard alleine auf Karius zu,
scheiterte aber am Torhüter (85.). Dann war es Raffael, der den Ball aus
fünf Meter nicht über die Linie drücken konnte (88.).
## VfL Wolfsburg – FC Augsburg
Mit dem ersten Heimsieg gegen den FC Augsburg hat sich der VfL Wolfsburg in
die Spitzengruppe der Fußball-Bundesliga geschoben. Im vierten Versuch
gegen die Schwaben gelang dem VfL mit dem 1:0 (0:0) der erste Dreier im
heimischen Stadion. Dank des Treffers von Naldo (58. Minute) kletterten die
Wolfsburger am Sonntag vor 25.734 Zuschauern erneut in Richtung
Europapokalplätze. „Bei Werder Bremen habe ich auch oft probiert, nach
vorne zu gehen“, sagte der blendend gelaunte Brasilianer nach seinem 33.
Bundesliga-Tor.
In einer insgesamt torchancenarmen Partie sorgte bezeichnenderweise Naldo
für die Entscheidung. Stürmer und Mittelfeldspieler des VfL schafften es
während der gesamten 90 Minuten nicht, eine gefährliche Aktion zu kreieren.
So startete der schlaksige Innenverteidiger nach einer knappen Stunde
seinen Sturmlauf: Nach Dribbling und Doppelpass mit Sebastian Jung schoss
der Brasilianer unhaltbar für seinen ehemaligen Mannschaftskollegen Marwin
Hitz ins linke Eck ein.
„Wir haben in der zweiten Halbzeit nochmal zugelegt und Gott sei Dank das
Tor geschossen“, kommentierte Wolfsburgs Geschäftsführer Klaus Allofs im
TV-Sender Sky. „Es geht natürlich klar besser. Eine gewisse Müdigkeit ist
einfach da“, sagte Trainer Dieter Hecking. „In der zweiten Halbzeit hat die
Mannschaft aber alles richtig gemacht.“
Nach dem guten Auftritt in der Europa League gegen den OSC Lille (1:1)
setzte Hecking auf eine Mini-Rotation und gönnte Ivica Olic, Aaron Hunt und
Robin Knoche anfangs eine Verschnaufpause. Dafür durften Nicklas Bendtner,
Maximilian Arnold und Timm Klose von Beginn an ran. Gegen ihren Angstgegner
fanden die Wolfsburger allerdings anfangs nur schwer ins Spiel. Zwar hatten
sie mehr Ballbesitz, kamen aber kaum gefährlich vor das Tor ihres früheren
Schlussmannes Hitz.
## Floskeln der Verlierer
Die Zuschauer sahen eine von Taktik und engagiertem Defensivverhalten
geprägte chancenarme erste Halbzeit. Die besten Möglichkeiten hatten die
Gäste. Zunächst schoss Raul Bobadilla, leicht behindert von seinem
Mitspieler Tobias Werner, aus kurzer Distanz drüber (29.), dann scheiterte
Halil Altintop an VfL-Keeper Diego Benaglio (30.).
„Wir sind alle enttäuscht, heute war etwas drin. Dieses Spiel dürfen wir
nicht verlieren“, sagte Augsburgs Chefcoach Markus Weinzierl nach der
unglücklichen Niederlage. VfL-Schlussmann Diego Benaglio sprach von einer
„Willensfrage und einem Schritt in die richtige Richtung“.
Für die größte Aufregung in der ersten Hälfte sorgte Augsburgs
Mittelfeldmann Werner in der 32. Minute. Kevin de Bruyne trat seinem
Kontrahenten in einem Laufduell versehentlich von hinten an die Ferse. Vor
dem darauffolgenden Einwurf für die Wolfsburger kickte Werner seinen locker
sitzenden Schuh in den Unterleib des Belgiers. De Bruyne bewies jedoch
Fairplay und ließ sich nicht fallen, Schiedsrichter Markus Schmidt aus
Stuttgart quittierte Werners Unsportlichkeit mit einer Gelben Karte. „Es
war sicher keine Absicht, eine bisschen dumme Aktion“, sagte Werner später.
Nach dem Wechsel wurden die Wolfsburger offensivfreudiger und knüpften
dabei etwas mehr an ihre Leistung gegen Lille an. Naldo hielt es nun nicht
mehr im Defensivverbund. Zunächst schoss der Brasilianer einen Freistoß in
die Mauer (53.), kurz darauf verfehlte er aus der Distanz (55.). Sein Tor
leitete er dann selber ein: Nach einem Doppelpass mit Jung traf der
Innenverteidiger zum 1:0.
Augsburgs Trainer Markus Weinzierl brachte drei Neue – die größte Chance
zum Ausgleich hatte der eingewechselte Alexander Esswein, der nach einem
Steilpass allein auf Benaglio zulief. Doch der frühere Schweizer
Nationaltorwart klärte im Herauslaufen (82.).
5 Oct 2014
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