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# taz.de -- Abriss in Kreuzberg: Feuer und Flamme für ein Bürogebäude
> Der vor einem Jahr abgebrannte Festsaal Kreuzberg wird wohl nicht wieder
> aufgebaut.
Bild: Im Juli 2013 war der Festsaal Kreuzberg – damals noch in Kreuzberg – …
Zwischen der Skalitzer Straße 129 und 131 klafft eine Lücke – eine Lücke,
die sich überdeutlich im Berliner Kulturleben abzeichnet. An dieser Stelle
stand der Festsaal Kreuzberg, der im Juli 2013 ausbrannte. Nun sieht es so
aus, als bliebe diese Leerstelle bestehen: Eine Wiedereröffnung am gleichen
Ort scheitert wohl am Streit zwischen Betreiber und dem Besitzer des
Gebäudes: „Der Eigentümer will hier nun ein fünfstöckiges Bürogebäude
errichten“, sagte Festsaal-Betreiber Björn von Swieykowski der taz. „Er hat
damit alle Versprechen uns gegenüber gebrochen.“
Die vierköpfige Betreibercrew des Festsaals hatte Mitte des Jahres einen
Bauantrag vorgelegt, der die Instandsetzung vorsah und der vom Baustadtrat
bereits abgesegnet war. Demnach hätte der Festsaal mit leicht veränderter
Inneneinrichtung fortbestanden. „Nun hat sich der Eigentümer entschieden,
da seinen Palais hinzusetzen, wie er ihn nennt“, erklärt von Swieykowski
verärgert. „Das ist ein reines Ego-Projekt.“
Sämtliche Fraktionen der Bezirksverordnetenversammlung
Friedrichshain-Kreuzberg, so der 41-jährige Konzertveranstalter, hätten den
Eigentümer in einem Schreiben schon gebeten, die Wiedereröffnung zu
ermöglichen. Um Statiker und Architekten für den Bauantrag bezahlen zu
können, hatte die Festsaal-Gruppe durch Crowdfunding mehr als 32.000 Euro
gesammelt.
Zuletzt hatten die Betreiber mit ihren Architekten noch einen
Kompromissvorschlag vorgelegt, in dem sowohl das Bürogebäude als auch der
alte Festsaal vorgesehen waren – vergebens. In einem Schreiben habe der
Eigentümer ihnen mitgeteilt, sie seien als Mieter zukünftig „nicht mehr
vorgesehen“. Den Namen des Eigentümers wollen die Festsaal-Betreiber
öffentlich nicht nennen.
Da offiziell noch ein Mietvertrag über weitere sieben Jahre besteht, lässt
die Gruppe von ihrem Rechtsanwalt prüfen, ob dieser auch über den Brandfall
hinaus Gültigkeit hat. Diese Frage stellt sich, weil der Eigentümer in dem
Fall verpflichtet wäre, sein eigenes Gebäude zu sanieren. Wenn sie
juristisch keine Chancen sähen, würden sie sich um einen Ausweichort
bemühen, so von Swieykowski. „Wir hoffen dann auf die Unterstützung durch
die Bezirkspolitik“, sagt er. Solange bleibt nur das Exil: Am 24. und 25.
Oktober lädt man zur Festsaal-Gala mit Andreas Dorau, den Goldenen Zitronen
und zum Kiezboxen ins Astra.
14 Oct 2014
## AUTOREN
Jens Uthoff
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