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# taz.de -- Abstimmung über Volkswillen: Komplizierte Entscheidung
> Noch bis Freitag können die Menschen in Altona darüber abstimmen, wie
> viel Gewicht ihre Stimmen haben sollen. Zwei ähnliche Vorschläge stehen
> zur Auswahl.
Bild: Gegenstand eines Bürgerentscheids: die lange umstrittene Ikea-Filiale in…
Einen gelben Zettel ausfüllen, in den Umschlag stecken und diesen wiederum
in den roten Umschlag. So steht’s in der Anleitung für den Bürgerentscheid,
bei dem Einwohner des Bezirks Altona noch bis Freitag Abend abstimmen
können – über mehr Gewicht für Bürgerentscheide. So weit, so klar. Bei
näherer Betrachtung aber tauchen Fragen auf.
## Problem Einheitsgemeinde
Wenn es um Bezirksangelegenheiten geht, liegt die letzte Entscheidung beim
Senat. Seit 1937 – als unter anderem das zuvor selbständige Altona
hamburgisch wurde – ist die Stadt eine Einheitsgemeinde. Bürger und
Bezirksversammlung können nur Empfehlungen aussprechen. Das will das
Netzwerk „Altonaer Manifest“ ändern und hat den Bürgerentscheid
„Bürgerwillen verbindlich machen“ auf den Weg gebracht: Es fordert mehr
Mitsprache für die Bewohner der Bezirke, indem dort durchgeführte
Bürgerentscheide verbindlich werden. Wäre dieses Ansinnen erfolgreich,
müssten das Bezirksverwaltungsgesetz, vor allem aber auch die
Landesverfassung geändert werden.
Auf das erfolgreiche Bürgerbegehren reagierte die Bezirksversammlung mit
einem Gegenentwurf: Darin spricht sie sich ebenfalls für die Ausweitung der
Bürgerrechte in den Bezirken sowie der bezirklichen Entscheidungsrechte
aus, etwa in Sachen Haushalt.
## Zwei ähnliche Vorschläge
Wer nun beim Bürgerentscheid mitmacht, hat daher zwei ähnlich lautende
Vorschläge vor sich – für Johannes Kohl vom „Altonaer Manifest“ eine Qu…
für Verwirrung: „Wähler müssen Zeit aufbringen und sich das
Informationsblatt durchlesen, um unterscheiden zu können“, sagt er. Zwölf
DIN-A 4-Seiten wurden den Wahlunterlagen beigefügt, auf denen das Netzwerk
und die Bezirksversammlung Stellung beziehen. „Im Nachhinein hätten wir uns
ein Ja-Nein-Verfahren gewünscht, was jedoch durch den Gegenentwurf nicht
mehr möglich war“, so Kohl.
Egal, welcher der beiden Vorschläge am Ende die Mehrheit der Stimmen auf
sich vereint: So lange das Landesrecht ist, wie es ist, hat der Senat das
letzte Wort darüber wie schwer die Stimmen der Altonaer wiegen.
Johannes Kohl vom „Altonaer Manifest“ befürchtet aufgrund der verwirrenden
Abstimmungsunterlagen, dass nach Auszählung der Stimmen viele ungültig sein
werden: „Wahrscheinlich haben viele die Unterlagen außerdem einfach
weggeschmissen.“
22 Oct 2014
## AUTOREN
Theresa Glöde
## TAGS
Abstimmung
Bürgerentscheid
Bezirksversammlung
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