# taz.de -- Urteil gegen Helge Achenbach: 19,3 Millionen an Aldi-Erben | |
> Kunsthändler Helge Achenbach soll Millionen an Schadenersatz an die | |
> Familie des Aldi-Erben Berthold Albrecht zahlen. Parallel läuft der | |
> Strafprozess weiter. | |
Bild: Hat beim Verkauf von Kunstwerken und Oldtimern an den 2012 gestorbenen Al… | |
DÜSSELDORF afp | Der Düsseldorfer Kunsthändler Helge Achenbach muss laut | |
einem Urteil des Landgerichts Düsseldorf den Hinterbliebenen des Aldi-Erben | |
Berthold Albrecht 19,3 Millionen Euro Schadenersatz zahlen. Achenbach habe | |
beim Verkauf von Kunstwerken und Oldtimern an den 2012 gestorbenen Albrecht | |
unberechtigte Aufschläge erhoben, urteilte das Gericht am Freitag. In dem | |
Geschäft zwischen Achenbach und Albrecht ging es um 21 Kunstwerke und elf | |
Oldtimer, für die der Aldi-Erbe insgesamt rund 97 Millionen Euro zahlte – | |
19,3 Millionen Euro zu viel, wie die Zivilkammer nun befand. | |
Dem Gericht zufolge hatten sich Achenbach und Albrecht darauf verständigt, | |
dass der Kunstberater für den Ankauf von Gemälden und Skulpturen eine | |
Provision in Höhe von fünf Prozent und für den Ankauf von Oldtimern eine | |
Provision von drei Prozent des Nettokaufpreises erhalten sollte. Vom Jahr | |
2007 an erwarb Achenbach dann laut Urteil die 21 Kunstwerke zu einem | |
Gesamtkaufpreis von gut 24 Millionen Euro und die elf Oldtimer für | |
insgesamt mehr als 48 Millionen Euro – jeweils zuzüglich Mehrwertsteuer. | |
Diese Kaufpreise rechnete Achenbach demnach nicht in gleicher Höhe mit | |
Albrecht ab, sondern nahm nach eigenem Ermessen den Aufschlag vor. | |
Letztlich zahlte Albrecht dann einschließlich Mehrwertsteuer für die | |
Kunstwerke knapp 34 Millionen Euro und für die Oldtimer gut 63 Millionen | |
Euro – 19,3 Millionen mehr als Achenbach an die Veräußerer der Kunstwerke | |
und der Oldtimer gezahlt hatte. | |
Dem Urteil zufolge war Achenbach zu diesen Aufschlägen nicht berechtigt, | |
weil er Albrecht nicht darüber informiert hatte. „Kein wirtschaftlich | |
einsichtiger Mensch und erst recht nicht eine Unternehmerpersönlichkeit“ | |
wie Albrecht hätte sich „auf eine solche völlig undurchsichtige | |
Preisgestaltung eingelassen“, befanden die Richter. | |
Gegen Achenbach läuft derzeit auch ein Strafprozess. Vor dem Landgericht | |
Essen muss er sich wegen Betrugs verantworten. | |
20 Jan 2015 | |
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