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# taz.de -- Jordanien und der Islamische Staat: „Gnadenloser Krieg“ angekü…
> König Abdullah will mit voller Wucht gegen die Extremisten kämpfen. Das
> jordanische Opfer der islamistischen Gruppe wird als Märtyrer verehrt.
Bild: Unterstützer der Regierung erwarten die Ankunft des Königs Abdullah II.
AMMAN/KAIRO ap/dpa | Jordaniens König Abdullah II. hat nach der Ermordung
eines Piloten seiner Luftwaffen durch die IS-Terrormiliz einen „gnadenlosen
Krieg“ gegen die Extremisten angekündigt. „Diese Terrororganisation
bekämpft nicht nur uns, sondern den gesamten wirklichen Islam und seine
Werte“, zitierte die Staatsagentur Petra den Monarchen am Mittwoch. Der
Haschemitenherrscher reagierte auf die Veröffentlichung eines Videos der
Terrormiliz am Vortag, in dem der Kampfpilot Muas al-Kasasba bei lebendigem
Leib verbrannt wird. In dem Nachbarland Syriens wurden nach den grausigen
Bildern vom Flammentod des 26-jährigen Piloten zornige Rufe nach Rache an
den Tätern laut.
„Wir kämpfen diesen Krieg, um unseren Glauben, unsere Werte und unsere
menschlichen Prinzipien zu schützen. Und unser Krieg wird gnadenlos sein,
wir werden diese Clique von Kriminellen suchen und in ihren eigenen Häusern
angreifen“, sagte der König. „Das Blut des Märtyrerhelden Muas al-Kasasba
wird nicht umsonst gewesen sein, und die Antwort von Jordanien und seiner
Armee auf den kriminellen und feigen Akt gegen unseren Sohn wird hart
sein“, warnte der König.
„Dieses Böse kann und sollte besiegt werden“, erklärte Regierungssprecher
Mohammed al-Momani in der Hauptstadt Amman, nachdem am Mittwoch zwei
irakische Terroristen hingerichtet worden waren. Die Doppelexekution war
eine Reaktion auf ein vom IS veröffentlichtes Video, das mutmaßlich zeigt,
wie der im Dezember gefangen genommene jordanische Kampfpilot Muas
al-Kasasba bei lebendigem Leib in einem Käfig verbrennt.
## Die Gewalt nimmt zu
Wellen der Abscheu über die Tötung schwappten durch den Nahen Osten, einer
Region, die seit Jahrzehnten mit Gewalt leben muss. In Moscheen, Cafés und
auf den Straßen verurteilten Muslime die Brutalität der Terrormiliz und
distanzierten sich entschieden von der gewalttätigen Auslegung des Islam
durch den IS.
Selbst ein prominenter Prediger mit Verbindungen zu Dschihadisten sagte,
die IS-Kämpfer hatten sich getäuscht, wenn sie glaubten, dass die jüngsten
Bilder vom qualvollen Tod des Piloten Unterstützung gegen die US-geführten
Luftangriffe hervorrufen würden. Das internationale Bündnis fliegt seit
Monaten im Irak und in Syrien Angriffe auf den IS. „Nachdem Millionen
Muslime jeden Piloten (der Koalition) verflucht haben, haben sie (die
IS-Kämpfer) mit dieser Tat den Verbrannten zu einem Symbol gemacht“,
schrieb der saudische Scheich Abdullah al-Muhaisni auf Twitter.
Der IS, der weite Teile des Irak und Syrien kontrolliert, hat Gefangene
bereits in der Vergangenheit getötet und anschließend Videos von
Enthauptungen ins Internet gestellt. Die Verbrennung Al-Kasasbas zeigt nun
die Verwundbarkeit Jordaniens, das einer der Hauptalliierten im Kampf gegen
die Terrormiliz ist.
5 Feb 2015
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Terrorismus
Rache
„Islamischer Staat“ (IS)
König Abdullah
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„Islamischer Staat“ (IS)
Schwerpunkt Syrien
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