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# taz.de -- Geheime Briefe an die britische Regierung: Post vom Prinzen
> 10 Jahre kämpfte der „Guardian“ um die Veröffentlichung von Briefen, die
> Prinz Charles an die Regierung schrieb. Mit Erfolg. Darin geht es um
> Kampfhubschrauber und Dachse.
Bild: Macht sich Gedanken und schreibt sie auch mal auf: Prinz Charles.
LONDON dpa | Ausrüstung der Armee, Jagd auf Dachse oder Schutz von
Albatrossen: Briefe von Prinz Charles (66) an die britische Regierung
zeigen, dass der Thronfolger sich in politische Fragen einmischt. Seine
Mitteilungen an Minister und den früheren Premierminister Tony Blair wurden
am Mittwoch nach zehn Jahre langem Rechtsstreit veröffentlicht. Kritiker
bemängeln, dass er damit seine Position als künftiger König ausnutze und
das Neutralitätsgebot eines künftigen Monarchen verletze.
Ein Statement seines Büros widersprach dieser Darstellung: Der Prinz
spreche stets Themen von öffentlichem Interesse an. Er versuche lediglich,
Dinge, die an ihn herangetragen wurden, weiterzuleiten. Für die Herausgabe
der Briefe hatte der Guardian gegen den erbitterten Widerstand vor allem
der Regierung gekämpft.
In einem Brief an Blair fasste Charles ein zuvor geführtes mündliches
Gespräch mit dem Regierungschef zusammen. In dem Schreiben forderte er die
Regierung auf, die Streitkräfte mit funktionierenden Kampfhubschraubern
auszurüsten. „Ich fürchte, dies ist ein weiteres Beispiel dafür, dass
unsere Soldaten um einen extrem herausfordernden Job gebeten werden, ohne
die nötige Ausrüstung dafür zu haben“, heißt es in dem Brief, der 2004
verfasst wurde. Blair hatte zuvor britische Soldaten in den Irak geschickt.
In anderen Passagen macht sich Charles, der selbst eine große Biofarm
betreibt, Gedanken über die Zukunft der Landwirtschaft. Bergbauern müssten
subventioniert werden, fordert er etwa. Rinderzüchter müssten Zugang zu den
entsprechenden Rassen bekommen. Außerdem müssten Bauern im Marketing
ausgebildet werden, wenn sie überleben wollten.
Insgesamt wurden [1][zehn Briefe] veröffentlicht, die Charles an Mitglieder
der Regierung geschrieben hatte. 14 weitere sind Antworten der Regierung.
Bei dreien handelt es sich um Briefwechsel zwischen Privatsekretären.
Sie waren aber nicht - wie zuvor häufig berichtet – handschriftlich
verfasst worden. Lediglich Anrede und Unterschrift sind mit schwarzer Tinte
und in der für Charles typischen Handschrift verfasst, der seine Briefe den
Beinamen „Black Spider Memos“ zu verdanken haben. Die Briefe wurden vor der
Veröffentlichung zum Teil redigiert.
13 May 2015
## LINKS
[1] http://www.theguardian.com/uk-news/ng-interactive/2015/may/13/read-the-prin…
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