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# taz.de -- Pannen bei Russlands Raumfahrtbehörde: Rakete mit Satelliten abges…
> Eine Woche nach dem Absturz eines unbemannten Raumfrachters erschüttern
> zwei neue Pannen die russische Raumfahrt. Immer geht es um
> Motorenprobleme.
Bild: Eine „Proton-M“-Trägerrakete in Baikonur, 2013.
BAIKONUR/MOSKAU dpa | Bei einer neuen schweren Panne in der russischen
Raumfahrt ist eine „Proton-M“-Trägerrakete mit einem mexikanischen
Satelliten an Bord in Sibirien abgestürzt. Kurz zuvor war auch ein Manöver
zum Anheben der Internationalen Raumstation ISS gescheitert, weil ein Motor
nicht bereit gewesen war.
Die Agentur Interfax meldete am Samstag, es habe kurz nach dem Start der
„Proton-M“-Rakete eine Havarie gegeben, die Mission sei missglückt. Ob es
in der dünn besiedelten Region Transbaikalien im Süden Sibiriens Schäden
durch den Absturz gab, war zunächst unklar. Die Rakete mit dem Satelliten
war vom Weltraumbahnhof Baikonur in der zentralasiatischen Republik
Kasachstan gestartet.
Bei der abgestürzten „Proton-M“ gab es nach ersten Erkenntnissen Probleme
mit einem Motor – und zwar an der dritten Raketenstufe. Eine Kommission
soll die genaue Ursache ermitteln. Bis Klarheit herrsche, seien alle
weiteren Starts abgesagt, hieß es. Betroffen ist der für Anfang Juni
geplante Transport eines britischen Kommunikationssatelliten. Der bei der
Havarie zerstörte 5,4 Tonnen schwere Kommunikationssatellit MexSat1 hatte
Mexiko und Südamerika mit Dienstleistungen versorgen sollen.
Nach Darstellung russischer Raumfahrtexperten könnten bis zu zehn Tonnen
hochgiftiger Treibstoff an Bord der abgestürzten Trägerrakete gewesen sein.
Die betroffene Region Transbaikalien ist bekannt für ihre unberührte Natur.
Einsatzkräfte suchten dort nach der genauen Absturzstelle. Sie riefen auch
die Bevölkerung auf, Hinweise zu geben.
## Raumfahrer nicht beteiligt
Untersucht werden soll zudem, warum die ISS nicht wie geplant um 2,8
Kilometer angehoben werden konnte. Das Manöver war in der Nacht zum Samstag
gescheitert, wie russische Agenturen unter Berufung auf die
Raumfahrtbehörde Roskosmos meldeten. Zum Anheben der ISS sollte der Antrieb
des angedockten Raumfrachters „Progress M-26“ genutzt werden. Allerdings
habe die Bodenstation kein Signal über die Bereitschaft des Motors
erhalten, hieß es.
Die ISS bewegt sich in einer Höhe von rund 400 Kilometern über der Erde.
Wenn die Station an Höhe verliert, wird die Bahn regelmäßig mit Hilfe von
Motoren korrigiert. Die sechs Raumfahrer an Bord der ISS waren an der
Operation nicht beteiligt. Das Manöver soll am Montag (18. Mai) wiederholt
werden. Experten prüfen, ob ein anderes Triebwerk eingesetzt werden kann.
Die pannengeplagte russische Raumfahrt hatte erst vor wenigen Wochen einen
unbemannten Frachter mit Treibstoff, Nahrungsmitteln und Sauerstoff
verloren. Grund für das Scheitern des Transports war die Fehlzündung einer
Raketenstufe Ende April. Der „Progress“-Frachter verglühte am 8. Mai beim
Eintritt in die Erdatmosphäre. Wegen der Panne waren auch die nächsten
bemannten Raumflüge verschoben worden. Die Vorräte an Bord der ISS reichen
nach Behördenangaben aus.
16 May 2015
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