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# taz.de -- Konflikt um Südchinesisches Meer: US-Schiffe durch Chinas See
> Künstlich lässt Peking Riffe im Südchinesischen Meer ausweiten.
> US-Außenminister Kerry kritisiert das. Die USA könnten zu drastischen
> Maßnahmen greifen.
Bild: John Kerry am Samstag mit dem ehemaligen Außenminister Yang Jiechi in Be…
PEKING dpa | Der Konflikt zwischen den USA und China um das Südchinesische
Meer spitzt sich zu. „Wir verfolgen mit Sorge, mit welcher Geschwindigkeit
China im Südchinesischen Meer Land gewinnt“, sagte US-Außenminister John
Kerry am Samstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem
chinesischen Amtskollegen Wang Yi in Peking. Wang Yi konterte: „Die
Entschlossenheit von China zur Verteidigung unserer Souveränität und
territorialen Integrität ist so hart wie ein Fels.“
China beansprucht fast das gesamte Südchinesische Meer als sein
Territorium. Mit vielen Nachbarländern in der Region liegt Peking seit
Jahren im Streit. Das US-Verteidigungsministerium hatte einen Bericht
veröffentlicht, nach dem China unter anderem bei den Spratly-Inseln Riffe
künstlich mit Sand und Schutt aus der Tiefe ausweitet und etwa Landebahnen
für Flugzeuge oder Schiffsanlegestellen errichtet. Alleine im vergangenen
Jahr soll China an fünf Riffen insgesamt 200 Hektar Land für sich
beansprucht haben.
Das Vorgehen alarmiert Chinas Nachbarn. Nach einem Bericht der
US-Denkfabrik Center for Strategic and International Studies (CSIS) hat
Vietnam ebenfalls Riffe unter seiner Kontrolle weiter angeschüttet und so
zwischen den Jahren 2011 und 2015 rund acht Hektar Landfläche für sich neu
in Beschlag genommen. Zu dem Ausbau gehörten laut CSIS vermutlich auch
militärische Anlagen. Die Denkfabrik stützt sich in ihrer Analyse auf
Satellitenaufnahmen.
Die USA könnten in dem Konflikt zu drastischen Maßnahmen greifen. Das Wall
Street Journal hatte berichtet, dass Washington Pläne diskutiere,
demonstrativ Kriegsschiffe durch das von China beanspruchte Seegebiet zu
schicken. Chinas Außenministerium hatte bereits angekündigt, sein
Territorium verteidigen zu wollen, konkrete Reaktionen allerdings noch
offen gelassen.
Eine Frage nach dem Einsatz von US-Militärschiffen in der Region
beantwortete Kerry am Samstag nicht. US-Diplomaten hatte vor Kerrys Ankunft
die Information gestreut, der Außenminister werde den Unmut der USA über
Chinas Vorgehen in der Region deutlich zum Ausdruck bringen. Bei der
Pressekonferenz am Samstag sagte er lediglich, es gehöre zur Stärke der
Beziehungen zwischen den USA und China, kritische Themen offen
anzusprechen.
16 May 2015
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