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# taz.de -- Zwischen Fuchs und Wolf
> Ohne menschliche Hilfe haben sich Goldschakale nach Norden verbreitet,
> wohl wegen der wärmeren Winter. In Niedersachsen gibt es schon 20
> Nachweise
Von Reimar Paul
Wenn ein Goldschakal heult, klingt das wie eine Mischung aus Winseln und
Schreien. Fast wie eine Sirene. Manchmal kommt auch nur ein Knurren aus der
Kehle. Oder ein heiseres Bellen. Zu vernehmen sind diese Geräusche
allerdings fast nur im Internet. Denn [1][in freier Wildbahn hört und sieht
man diese Tiere in aller Regel nicht].
Dabei sind sie längst da. Nach Rückkehrern wie [2][den lange Zeit
ausgerotteten Wölfen], [3][Luchsen] und Bibern sowie eingewanderten oder
eingeschleppten Arten wie Waschbär und Marderhund breiten sich jetzt auch
Goldschakale in Deutschland aus. Allein in Niedersachsen gibt es inzwischen
mehr als 20 sichere Nachweise, teilte die Landesjägerschaft dieser Tage
mit. Wie viele dieser Raubtiere bundesweit in freier Wildbahn leben, lässt
sich nur grob schätzen – [4][anders als bei Wölfen gibt es bei
Goldschakalen kein einheitliches Monitoring]. Ein paar Hundert sollen es
sein.
Goldschakale sind größer als Füchse und kleiner als Wölfe. Sie erreichen
ein Gewicht von bis zu 15 Kilogramm und eine Körperlänge von bis zu 95
Zentimetern. Dazu kommen 15 bis 30 Zentimeter für die Lunte, also den
Schwanz. Jäger bezeichnen die Tiere als „opportunistische Allesfresser“,
die sich vor allem von Kleinsäugern, Amphibien, Vögeln, Fischen, Insekten
sowie auch Obst und Mais ernähren.
Nur selten wagen sich Goldschakale an größere Beutetiere heran. Sie können
dabei dann aber, vor allem wenn sie als Paar oder im Rudel jagen, durchaus
auch Rehe, Frischlinge und Nutztiere erlegen. In Schleswig-Holstein wurden
2017 drei Schafe von einem Goldschakal attackiert und leicht verletzt.
Menschen brauchen keine Angst vor Angriffen zu haben, und überhaupt werden
nur die wenigsten jemals einen der versteckt lebenden und nachtaktiven
Goldschakale zu Gesicht bekommen.
Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet liegt in Südosteuropa und weiten
Teilen Asiens. Aus Sicht der Landesjägerschaft Niedersachsen ist es ganz
„erstaunlich, dass sich die Art ohne menschliche Hilfe nach Norden hin
ausbreitet“. Auch Wildbiologen sprechen von einem „Phänomen“.
Möglicherweise [5][begünstigten die Klimakrise und speziell die wärmeren
Winter] die Ausbreitung nach Norden.
27 Feb 2025
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## AUTOREN
Reimar Paul
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