# taz.de -- Weltgesundheitsgipfel in Berlin: Kranke Systeme | |
> Rund 700 Wissenschaftler, Aktivisten und Politiker diskutieren über | |
> bessere Vorsorge. Die Entwicklungsländer benötigen internationale Hilfe | |
> im Kampf gegen Aids und Malaria. | |
Bild: Die Gesundheitsversorgung kränkelt weltweit. | |
BERLIN taz | Die Krankenversorgungssysteme sämtlicher Staaten werden den | |
globalen Herausforderungen nach Einschätzung von Politikern und Experten | |
nicht gerecht. "Gesundheit ist ein fundamentales Grund- und Menschenrecht. | |
Was wir brauchen, sind neue Kooperationsmodelle, die unsere | |
Krankenversorgungssysteme in präventionsorientierte Gesundheitssysteme | |
umwandeln", forderte Detlev Ganten, der Präsident des zweiten | |
Weltgesundheitsgipfels, der am Sonntag in Berlin begann. | |
Unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und | |
Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy diskutieren bis Mittwoch mehr als 700 | |
Wissenschaftler, Politiker und Vertreter von NGOs auch über die | |
Finanzierbarkeit der Systeme. | |
Organisiert wird der Gipfel von der Charité-Universitätsmedizin Berlin | |
sowie der M8 Alliance of Academic Health Centers and Medical Universities. | |
Das internationale Netzwerk medizinischer Fakultäten beschäftigt sich mit | |
wissenschaftlichen, politischen und ökonomischen Fragen des | |
Gesundheitswesens. | |
Politische und gesellschaftliche Lebensbedingungen änderten sich rasant, | |
sagte Ganten, der bis 2008 Vorstandsvorsitzender der Charité war. Die | |
Ausbildung von Ärzten und medizinischen Fachkräften, aber auch medizinische | |
wie pharmakologische Forschungsschwerpunkte müssten dem stärker Rechnung | |
tragen. Als Beispiele nannte er die demografische Entwicklung, die | |
Gesundheitsversorgung in Mega-Metropolen, die weltweite Zunahme chronischer | |
Krankheiten wie Diabetes, den Einfluss des Klimawandels sowie | |
wirtschaftlicher Stabilität auf die Gesundheit sowie die Versorgung in | |
unterfinanzierten Systemen. | |
Die Gesundheitsminister von Südafrika und Ruanda appellierten an die | |
Industrieländer, dass ihre Länder den Kampf gegen HIV, Tuberkulose, Malaria | |
und Infektionskrankheiten ohne internationale Hilfe nicht gewinnen könnten. | |
Initiativen wie die Globale Allianz für Impfstoffe und Immunisierung | |
(GAVI), die die Impfung von Kindern in den ärmsten Ländern fördert, würden | |
weiterhin gebraucht. | |
10 Oct 2010 | |
## AUTOREN | |
Heike Haarhoff | |
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