| # taz.de -- Til Schweigers neuer Film: Es bleibt in der Familie | |
| > Til Schweigers neues Machwerk "Kokowääh" ist ein Wohlfühlfilm mit viel | |
| > Kleinmädchencharme, gespielt von seiner Tochter Emma. Darüber vergisst | |
| > man sogar die schlechten Witze. | |
| Bild: Wie kokett: Til Schweiger spielt in "Kokowääh" einen erfolglosen Drehbu… | |
| Über sechs Millionen Zuschauer bei "Keinohrhasen", über vier bei | |
| "Zweiohrküken" geben Til Schweiger recht: Einer wie er spricht direkt zu | |
| seinem Publikum. Diese Komplizenschaft zwischen Schweiger und seinem | |
| Publikum liegt auch seinem neuesten Werk "Kokowääh" zugrunde, in dem er | |
| wieder als Regisseur, Koautor, Produzent und Hauptdarsteller auftritt. Til | |
| und sein Publikum sind hier ganz unter sich, ein vertrauter Kreis, in den | |
| man getrost seine Kinder, aber keinen Kritiker mitbringen kann. | |
| Schweiger spielt - kokett, kokett! - einen erfolglosen Drehbuchautor, | |
| dessen haltloser Lebensstil die Entfaltung seines Talents verhindert. | |
| Beziehung, Job, alles geht den Bach runter, bis im Moment des größten Chaos | |
| ein achtjähriges Mädchen bei ihm vor der Tür steht, mit einem Brief in der | |
| Hand, in dem es heißt, er sei der leibliche Vater. | |
| Magdalena nennt sich die Kleine im Film, gespielt wird sie von Til | |
| Schweigers leiblicher Tochter Emma. Und weil wir hier eben unter uns sind, | |
| wir und Til, ist damit auch die zugewandte Haltung erklärt, die die kleine | |
| Magdalena einem ihr völlig fremden Mann gegenüber an den Tag legt, der sich | |
| außerdem noch als Kinderfeind outet. Was natürlich, wir ahnen es, nicht | |
| allzu lange so bleibt. | |
| Wie überhaupt "Kokowääh" zu der Sorte Film gehört, in der die Handlung von | |
| Anfang an glasklar vor Augen liegt. Für Spannung sorgen allein die | |
| Verzögerungsmomente, die auf dem Weg zum Happyend eingebaut werden: humorig | |
| inszenierte Katastrophen, die angenehm folgenlos bleiben, und viele, viele | |
| Szenen, in denen Emma Schweiger ihren Kleinmädchencharme zeigen darf. | |
| Entzückend, wie sie ihre entwaffnend direkten Fragen stellt, die die | |
| Heuchelei der Erwachsenen entlarven, reizend, wie sie ihre Nase rümpft, | |
| wenn etwas nicht ganz nach ihren Wünschen läuft. | |
| So viel Charme entfaltet Emma, dass man darüber die schmierigen Witze des | |
| Drehbuchs vergisst und sich ganz dem Wohlfühleffekt überlässt, den | |
| Schweigers viele Stimmungssequenzen feiern: zusammengeschnittene Szenen mit | |
| lachenden, sich anstupsenden Menschen beim Eisessen und Bootfahren, auf | |
| grünen Wiesen und in gemütlich eingerichteten Wohnzimmern, unterlegt mit | |
| flotten Popsongs. | |
| Man fühlt sich wohl miteinander, nicht nur die da auf der Leinwand, nein, | |
| auch der Zuschauer im Kino. | |
| 3 Feb 2011 | |
| ## AUTOREN | |
| Barbara Schweizerhof | |
| ## TAGS | |
| Til Schweiger | |
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