# taz.de -- Personenführung #71: Thomas Hartmann: Der Lässige | |
> Thomas Hartmann ist nicht nur ein taz Urgestein, er ist auch ein | |
> Multitalent das so schnell nichts erschüttert. | |
Bild: Thomas Hartmann im Januar 1979 mit Frank Berberich (li.). | |
„Und dann fahren wir nach Bao Jia Ci Tang. Oder Bau Jiau Cio Tang. Oder wie | |
auch immer dieses Dorf heißt.” | |
Thomas Hartmann, 67, steht vorn im Reisebus, das Mikro fest in der Hand, um | |
seine Schulter baumelt eine schwarze Umhängetasche. In der ist alles drin, | |
was Thomas braucht, um taz-LeserInnen und -GenossInnen sicher durch China | |
zu führen: Reiseplan, Handy, Geld, Zigaretten. | |
Zwei Wochen lang ist die kleine Gruppe unterwegs in Peking, Yangzhou, | |
Huangshan, Schanghai, den Yellow Mountains. | |
Ein dichtes Programm, mit Touristen-Höhepunkten wie der Großen Mauer und | |
dem Tianan- men-Platz. Aber auch mit Begegnungen, die es ohne Thomas | |
Hartmann nicht gegeben hätte, mit chinesischen MalerInnen, Bildhauern, | |
Kalligraphen. | |
## Freundschaft als Schlüssel | |
Thomas Hartmann ist taz-Mitgründer, Chefredakteur des Blattes von 1984 bis | |
1987 und seit 2008 Organisator und Redakteur der taz-Reisen. Die Chinareise | |
ist sein ganz persönliches „Baby”. | |
Vor Jahren lernte er die chinesische Künstlerin YouYou und ihren Mann, den | |
chinesischen Dichter Yang Lian, kennen. Die drei freunden sich an, es | |
entsteht die Idee für diese Tour. | |
YouYou und Yang Lian stellen den Kontakt zu den KünstlerInnen in China her, | |
Thomas organisiert das Drumherum der Reise von Berlin aus. Ein großartiger | |
Plan. Eine grandiose Reise. | |
Näher kennen Thomas Hartmann nur noch KollegInnen von früher. Die Jüngeren | |
und all jene, die erst seit einigen Jahren in der taz sind, sehen ihn nur | |
hin und wieder durchs taz Café huschen, samt seiner schwarzen | |
Umhängetasche. | |
## Die Coolness des Thomas H. | |
Dann ruft er kurz „Hallo”, und weg ist er. Was macht der hier eigentlich? | |
taz-Reisen, heißt es dann lapidar. Aha. | |
Wer aber einmal mit Thomas gereist ist, der lernt einen lässigen Typen | |
kennen, jemanden, der viele Talente besitzt: Alle wollen was von ihm, alle | |
reden gleichzeitig auf ihn – Leute aus dem taz-Umfeld sind bekanntermaßen | |
so sozial wie individuell. | |
Und Thomas? Bleibt cool. Schaut auf den Reiseplan, dann auf die Uhr und | |
sagt: „Wenn wir kürzer in dem Dorf bleiben, können wir noch ins | |
Stadtplanungsamt.” | |
Der Plan ändert sich täglich, mitunter stündlich. Am Abend bestellt Thomas | |
„Liquer”, einen chinesischen Reisschnaps. | |
Wenn dann jemand wissen will, wie es am nächsten Tag weitergeht, sagt er: | |
„Steht doch alles in Eurem Programm.” Und muss selber lachen. | |
[1][SIMONE SCHMOLLACK], Inlandsredakteurin der taz, hat die vielen Talente | |
von Thomas Hartmann bei der taz Reise nach China schätzen gelernt. | |
23 Jun 2015 | |
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## AUTOREN | |
Simone Schmollack | |
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