| # taz.de -- Machtwechsel in Berlin: Müller hat Geduld | |
| > Michael Müller will sich erst im Dezember zum Regierenden Bürgermeister | |
| > küren lassen – dabei könnte das schon vier Wochen eher geschehen. | |
| Bild: Michael Müller (mit dem breiten Grinsen) sowie die beiden Möchtegernbü… | |
| Michael Müller (SPD) hat es nicht besonders eilig, an die Macht zu kommen. | |
| „Klaus Wowereit hat einen Terminplan vorgeschlagen, daran haben sich in den | |
| letzten Wochen alle orientiert“, sagte der amtierende | |
| Stadtentwicklungssenator und designierte Regierende Bürgermeister am Montag | |
| dem RBB. Es gebe auch noch „ein paar Dinge zu organisieren, Gespräche zu | |
| führen, Personalentscheidungen sind vorzubereiten – dafür braucht man ein | |
| bisschen Zeit“. | |
| Klaus Wowereit hatte bei seiner Rücktrittsankündigung im August den 11. | |
| Dezember als Stichtag für die Wahl seines Nachfolgers genannt. Das Datum | |
| wählte er, weil es der letzte Sitzungstermin des Abgeordnetenhauses in | |
| diesem Jahr ist und der SPD so genug Zeit für einen Mitgliederentscheid | |
| blieb. Wowereit hatte aber auch deutlich gemacht, dass dieser Termin nicht | |
| fix sei: „Das angestrebte Ziel, die Amtsübergabe in der Plenarsitzung am | |
| 11. Dezember zu machen, ist natürlich ein Ziel, aber es hängt auch von den | |
| Verfahrensabläufen ab.“ | |
| Dadurch, dass Müller sich nun schon in der ersten Runde des | |
| Mitgliederentscheids durchgesetzt hat, könnte er bereits in der | |
| Parlamentssitzung am 13. November gewählt werden. „Man könnte es, aber | |
| warum?“, sagte Müller dazu im RBB-Inforadio. Von ihm aus gebe es „keinen | |
| Druck und keine Not, jetzt diesen Termin vorzuziehen“. | |
| ## Grüne machen Druck | |
| Auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Raed Saleh erteilte Spekulationen über | |
| eine frühere Wahl eine Absage: „Ich gehe davon aus, dass im Dezember die | |
| Wahl stattfindet wie geplant“, sagte er am Montag. | |
| Die Grünen fordern dagegen, die Wahl vorzuziehen. Es brauche schnelle | |
| Antworten auf drängende Probleme wie den Länderfinanzausgleich und den | |
| Hauptstadtflughafen, so die Fraktionsvorsitzenden Ramona Pop und Antje | |
| Kapek. Die Opposition hat allerdings keinen Einfluss auf den Termin: | |
| Wowereit kann selbst entscheiden, wann er zurücktritt. Zwar könnte er auch | |
| per Misstrauensvotum dazu gezwungen werden – aber dafür braucht es eine | |
| Mehrheit im Parlament. | |
| Der CDU-Parteivorsitzende und Innensenator Frank Henkel hatte in den | |
| letzten Wochen kritisiert, dass der Machtwechsel sich hinziehe. „Die | |
| Sozialdemokraten haben sich für einen sehr langwierigen Weg entschieden, | |
| das Führungsvakuum zu füllen“, so Henkel. Am Samstag äußerte er sich | |
| allerdings zufrieden, dass die Machtfrage entschieden ist – die formelle | |
| Wahl im Parlament scheint für ihn weniger wichtig zu sein. Henkel: „Für uns | |
| ist es höchste Zeit, dass es nun wieder einen Ansprechpartner gibt, mit dem | |
| über Inhalte gesprochen werden kann.“ | |
| 20 Oct 2014 | |
| ## AUTOREN | |
| Sebastian Heiser | |
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