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# taz.de -- B-Note: Die Schande von Breslau
> Die Europameisterschaft hat ihre Unschuld verloren: In der 16. Minute des
> zweiten EM-Spiels starb der Fußball, im Brutalo-Bengalofeuer von Breslau.
Es hätte ein Fest werden können: Das zweite [1][Spiel] der
Europameisterschaft, Russland gegen Tschechien, friedliche Fans in den
Farben ihrer Länder. Tore, Tränen, Emotionen.
Doch dann passierte, was nicht passieren darf. Wir kennen diese Bilder. Wir
kennen sie aus Düsseldorf. Relegation, Rückspiel gegen Hertha BSC. Kurz vor
Ende stürmen aggressive Fans das Spielfeld. Sie zerstören, was uns lieb
ist. Den Fußball. Die Sicherheit unserer Familien. Die Ehre unserer Liga.
Wir kennen diese Bilder aus Köln vom Ende der Bundesliga-Spielzeit, als
aufgebrachte Fans über die Zäune kletterten. Bundesliga brutal.
Bundespolizei am Mittelstreifen.
Es gab Befürchtungen, dass auch dieses Fußballfest nicht verschont bleibt.
EM 2012. Wir kannten die Bilder von Legia Warschau, brüllende Brutalos. Die
UÉFA debattierte. Doch was am Freitagabend in Breslau passierte, das
übertraf die schlimmsten Erwartungen. Bengalo borniert.
Es ist die 16. Minute, Russland tanzt gegen Tschechien an, es hätte so
schön werden können. In der 16. Minute fliegt ein Bengalo-Feuer aufs
Spielfeld, Emotionen, 2.500 Grad Celsius, grelles Feuer im polnischen
Abendhimmel. Da Spiel muss ruhen, für quälend lange 39 Sekunden.
Es ist gut, was die UEFA beschlossen hat: Die Kameras dürfen nicht auf die
Ränge filmen, wenn bengalisches Feuer entzündet wird. Das ist ein Anfang,
immerhin.
Aber: Das reicht nicht. Die Chaoten müssen begreifen: Fußball – das ist ein
Spiel der Familien, der Millionen, des ganzen Kontinents. Feuer hat da
nichts verloren.
8 Jun 2012
## LINKS
[1] /Russland-schlaegt-Tschechien/!94995/
## AUTOREN
Felix Dachsel
## TAGS
Fußball-EM 2012
Tribüne
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