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# taz.de -- Potse will in Linse ziehen
> Ein Lichtenberger Jugendclub könnte neue Heimstätte der Potse werden
Von Peter Nowak
Zuletzt war es still geworden um das Jugendzentrum Potse. 2021 hatte es
seinen langjährigen Standort im Stadtteil Schöneberg verlassen und war in
die Zollgarage am Columbiadamm umgezogen. „Ehrlich gesagt, es gibt nicht so
viel, was wir euch unbedingt mitteilen mussten“, begründet das
Potse-Kollektiv, warum die Homepage nur selten aktualisiert wird. Die
Klagen, dass die Potse am Ausweichstandort viele ihrer bisherigen
Aktivitäten nicht mehr durchführen konnte, sind bekannt.
Doch jetzt könnte sich für das Kollektiv des Unabhängigen Jugendzentrums
eine neue Chance im Stadtteil Lichtenberg auftun. Dort musste zum
Jahresende das Jugendzentrum Linse schließen, weil ihr Domizil in der
Parkaue renoviert wird. Seit Herbst 2023 protestierten Nutzer*innen und
Unterstützer*innen der Linse gegen eine darüber hinaus drohende
dauerhafte Schließung. Dadurch sind Kontakte zum Potse-Kollektiv
entstanden.
„Wir waren auf der Suche nach Ersatzräumen und haben über die Arbeit des
Solinetzwerkes erfahren, dass Jugendliche sich für den Erhalt der Linse
einsetzen“, sagt Janine vom Potse-Kollektiv gegenüber der taz. So habe man
sich kennengelernt. Schnell habe man sich auf gemeinsame Ziele geeinigt.
„Wir trafen uns und entwickelten zusammen mit der Linse den Plan, dass wir
unsere Räume in diesen Räumen fortsetzen können“, beschreibt Paul den
Prozess der Verständigung zwischen den unterschiedlichen Jugendzentren in
West- und Ostberlin.
## Linse-Erhalt als Voraussetzung
Ein Kampf mit gutem Ausgang, könnte man denken. Jugendliche wehren sich
gegen die Schließung ihres Clubs, treffen dort auf ebenso engagierte
Menschen, die neue Räume für ihre Arbeit suchen. Das Potse-Kollektiv und
die Linse hätten wieder eine Perspektive. Doch so weit ist es noch nicht,
bedauert Mohannad vom Solidaritätsnetzwerk Berlin, das sich für den Erhalt
der Linse einsetzt. „Wir haben einen Runden Tisch initiiert, wo wir uns
vernetzten. Jetzt müssen wir darum kämpfen, dass die Linse auch nach der
Schließung nicht in Vergessenheit gerät“, betont er.
Gleich zum Jahresbeginn am 2. Januar wurde der Runde Tisch als Kundgebung
vor dem Lichtenberger Rathaus abgehalten. Wenn am 18. Januar ab 17 Uhr die
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg in der Max-Taut-Aula tagt, wollen
die Unterstützer*innen dafür sorgen, dass das Thema dort verhandelt
wird. „Spätestens ab 2026 muss die Linse wieder ein Jugendzentrum sein, mit
dem Potse-Kollektiv als Betreiberin“, so beschreibt Mohannad die zentrale
Forderung.
10 Jan 2024
## AUTOREN
Peter Nowak
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