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# taz.de -- Rückschritt in Uganda:Schwieriger Weg zur Gleichstellung
> Frauen wurden häufiger Opfer häuslicher Gewalt und minderjährige Mädchen
> öfter schwanger. Frauenrechtsorganisationen schlagen Alarm
Aus Kampala Simone Schlindwein
Für das bisherige Erreichen der UN-Entwicklungsziele erhält Uganda die Note
„durchschnittlich“. Dieses Zeugnis hat der Globale Index dem
ostafrikanischen Land im Juli ausgestellt. In den von der UN definierten
Bereichen Gesundheit, Arbeitsbedingungen, Industrialisierung, Infrastruktur
und [1][Klimawandel] sind Ugandas Fortschritte „befriedigend“.
Besonders schlecht steht es allerdings hinsichtlich der Gleichstellung von
Frauen und Mädchen. Als Ende Juni von Ugandas Regierung evaluiert wurde,
wie weit das Land beim Erreichen der 2015 formulierten Entwicklungsziele
gekommen sei, meldeten sich zahlreiche Frauenrechtsorganisationen im Land
zu Wort, um auf dieses Defizit aufmerksam zu machen.
Das Forum für Frauen in der Demokratie (Fowode), eine ugandische
Nichtregierungsorganisation, die sich für die Stärkung von Rechten für
Frauen und Mädchen einsetzt, hat Ugandas Regierung diesbezüglich stark
kritisiert. Die Corona-Politik Ugandas in den Jahren 2020 und 2021, die die
Schließung sämtlicher Bildungseinrichtungen für fast zwei Jahre und einen
radikalen Lockdown zur Folge hatte, habe besonders Frauen und Mädchen
schwer getroffen, so die NGO. Aufgrund monatelanger Ausgangssperren wurden
Frauen häufiger Opfer häuslicher Gewalt und [2][minderjährige Mädchen öfter
schwanger,] weil sie von ihren Eltern zur Prostitution gezwungen wurden
oder gar für einen Brautpreis an einen Ehemann verkauft wurden. Deswegen
pocht Fowode verstärkt darauf, dass in Uganda noch mehr Frauen in
politischen Entscheidungspositionen befördert werden.
Ugandas Präsident Yoweri Museveni kritisierte auf dem Evaluierungstreffen
der Regierung, dass die meisten Menschen in Uganda ihrer „Rückständigkeit“
verhaftet blieben, wie er es bezeichnete. Als Beispiel nannte er die
zahlreichen Kleinbauern, die gerade so viel anbauen, um ihre Familien zu
ernähren. „Wir können diese Ziele nicht erreichen, wenn die Gesellschaft
rückständig bleibt“, sagte er.
Susan Ngongi Namondo, die UN-Koordinatorin in Uganda, mahnte die Regierung
an, dass nur bei 12 Prozent der 169 UN-Ziele in Uganda Fortschritte gemacht
wurden. Bei rund einem Drittel der gelisteten Punkte seien keine positiven
Entwicklungen erzielt worden oder sie seien, wie bei der Gleichstellung von
Frauen und Mädchen, sogar rückläufig, also würden sich verschlechtern.
Dringende Nachbesserungen in der Planung und Budget seien erforderlich, um
aufzuholen. Doch Charles Ojok, Vize-Direktor der Nationalen
Planungsbehörde, die für die Entwicklungsziele zuständig ist, klagt, das
Land habe nicht genügend Gelder zur Verfügung, um große Schritte zu machen.
Der Schuldenberg sei einfach zu hoch.
16 Sep 2023
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## AUTOREN
Simone Schlindwein
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