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# taz.de -- Bremen gedenkt: Meister der Mahnmale
Roland, Stadtmusikanten, Bremen: Skulpturen prägen das Bild der Stadt und
vielleicht erklärt das ihre Neigung, das kritische Geschichtsbewusstsein zu
Mahnmalen zu verdichten. Zu der Tradition hat auch die taz beigetragen,
durch eine 2015 gestartete Kampagne für ein „Arisierungs“-Mahnmal, also zur
Erinnerung an den systematischen Raub jüdischen Eigentums in der NS-Zeit.
Im Juni wird es eingeweiht. An einem Ort des Geschehens, im Krankenhaus
Bremen-Ost, erinnert die Plastik „Irrstern“ an die Medizinverbrechen der
Nazis. Und nahe der Stelle, an der Laye Condé festgenommen wurde, der
infolge der zwangsweisen Gabe eines Emetikums zwecks Beweissicherung 2005
im Polizeigewahrsam starb, wird bald ein Mahnmal an die 1.000 Opfer der
damals praktizierten Brechmittelfolter erinnern; der Gestaltungswettbewerb
läuft.
Klar, Mahnmale sind zweischneidig: Erteilt sich die Gesellschaft, die per
Mahnmal an ihre Verbrechen erinnert, nicht zu billig Absolution? Aber
andererseits: Gäbe es in Deutschland einen anderen Ort, an dem die
Nachfahren der Opfer des Genozids an Herero und Nama ihrer Toten würdig
gedenken könnten? In Bremen erinnert, gleich neben dem zum
Antikolonialdenkmal umgewidmeten Backsteinelefanten im
Nelson-Mandela-Park, ein Kreis von Steinen aus der Wüste Omaheke daran,
dass deutsche Truppen diese Völker nahezu vollständig auslöschten. (bes)
12 May 2023
## AUTOREN
Benno Schirrmeister
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