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# taz.de -- Solidarität und Schrecken
> Das Brahms-Festival in Lübeck widmet sich dem romantischen Multitalent E.
> T. A. Hoffmann
Von Alexander Diehl
Dass er ein Heißsporn sein konnte, ja: der sprichwörtliche Feuerkopf, daran
muss mancher immer wieder mal erinnert werden: Die Rede ist vom Komponisten
Johannes Brahms, dem die Musikhochschule Lübeck – in Gestalt des dort
angesiedelten Brahms-Instituts – jetzt wieder ein Festival widmet; das
inzwischen dreißigste – und sogar komplett in Präsenz.
Wer die einschlägigen Geistengrößen-Lebensdaten drauf hat, weiß: 2022 ist
E. T. A. Hoffmann-Jahr, und auch die Lübecker Programmverantwortlichen
haben den vor 200 Jahren verstorbenen Romantiker – in musikalischem wie
literarischem Sinne – im Blick. Das beginnt mit dem Festival-Motto
„Fantastisch“: Schon Hoffmanns erste größere Veröffentlichung, die
„Fantasiestücke in Callots Manier. Blätter aus dem Tagebuch eines reisenden
Enthusiasten“ (1814/15), enthielt ja Texte, die bis heute „zum eisernen
Bestand der phantastischen Literatur zählen“, so der Germanist Hans Richard
Brittnacher. Mit Hoffmanns Musikernovelle „Die Fermate“ (1815/19)
beschäftigt sich dann etwa die Musikwissenschaftlerin Christiane Tewinkel
in der Eröffnungsvorlesung.
Die insgesamt 33 Konzerte indes widmen sich naheliegenderweise der
musikalischen Romantik. Das „Herzstück“ bilden die abendlichen
Kammermusikkonzerte mit programmatischen Titeln wie „Verführerisch“,
„Verzaubernd“, „Verschattet“, „Verträumt“ und „Verwoben“. Bew�…
sich im Rahmen des Festivals Formate wie die frühen Orgelkonzerte in St.
Jakobi – diesmal unter dem Motto „Morgengrauen“.
Bei den moderierten „Lunchtime Concerts“ beleuchten sechs junge
Kammermusikensembles jeweils ein Quartett aus dem kunstvoll komponierten
Werkzyklus, den Wolfgang Amadeus Mozart dem Komponistenfreund Joseph Haydn
widmete. „Zwischenwelten“, „Märchenwelt“ und „Karikaturen“ sind die
studentischen Nachmittagskonzerte in der Villa Brahms überschrieben. Neu
ausprobiert wird die„Brahms Night Session“: Improvisationen zu später
Stunde von Studierenden und Dozierenden der Popularmusik.
Bei aller Romantik: Ausdrücklich Solidarität mit der Ukraine bekunden
sollen drei „Friedenskonzerte“, ausgerichtet in Zusammenarbeit mit der
Europa-Universität Flensburg; eines davon wird auch im dortigen Deutschen
Haus gegeben.
3 May 2022
## AUTOREN
Alexander Diehl
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