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# taz.de -- „Alles andere als einladend“
> Bürgerbeteiligung bei Klimaschutzprogramm in der Kritik
Klimaschutzorganisationen haben sich am Montag in einem offenen Brief an
Senatorin Bettina Jarasch (Grüne) gewandt und den Beteiligungsprozess zur
Fortschreibung des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms (BEK2030)
kritisiert. Dieser sei zu kurz, werde zu wenig beworben, sei intransparent
und „alles andere als einladend“.
Das BEK2030 ist – in den Worten der Senatsverwaltung für Klimaschutz – das
„zentrale Instrument zur Erreichung der Berliner Klimaziele“. Es wird immer
im Anschluss an die Konstituierung eines neuen Abgeordnetenhauses „unter
Berücksichtigung neuer Klimaziele, wissenschaftlichen Erkenntnissen und
Handlungsempfehlungen“ fortgeschrieben und novelliert. Am Mittwoch startet
die zweite Onlinebeteiligung im Rahmen des aktuellen Prozesses auf
[1][mein.berlin.de].
Laut den UnterzeichnerInnen, darunter die Klimaliste Berlin, Parents for
Future, die NaturFreunde und die Grüne Jugend, zeichnet sich bei der
Beteiligung der Öffentlichkeit „bereits ab, dass Anspruch und Wirklichkeit
weit auseinanderklaffen“. Die „völlig unzureichende Information über den
Beginn des Weiterentwicklungsprozesses“ sei schon im Rahmen der ersten
Onlinebeteiligung auf mein.Berlin.de bemängelt worden.
Weitere Kritikpunkte: Die Projektleitung des Beteiligungsprozesses liegt
bei der Berliner Energieagentur GmbH, an der die Unternehmen Vattenfall und
Gasag wesentliche Gesellschaftsanteile halten – das sei „wegen eines nicht
auszuschließenden Zielkonflikts mindestens fragwürdig“. Gleichzeitig sei
ungeklärt, wie die Ergebnisse des Klima-Bürger:innenrates einfließen
sollen, dessen Empfehlungen erst im Juni oder Juli vorliegen.
Wegen dieser Probleme, aber auch weil ein verbindliches CO2-Budget fehle,
drohe das BEK2030 „wieder einmal zum Rohrkrepierer zu werden“, sagte der
Sprecher für Energie der Klimaliste Berlin, Antonio Rohrßen, in Ergänzung
zu dem offenen Brief.
Dagegen betonte der Sprecher der Senatsverwaltung, Jan Thomsen, Berlin
setze sich „wie kein anderes Bundesland für ambitionierte Klimaziele und
die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger“ ein. Das angewandte
Online-Beteiligungsverfahren sei „bewährt“, die BürgerInnen würden „so…
in klassischen Formaten als auch in den sozialen Medien darüber informiert
und zur Teilnahme motiviert“.
Die Auswahl des Dienstleisters sei „im Rahmen einer öffentlichen
Ausschreibung“ zustande gekommen und „vergaberechtlich nicht zu
beanstanden“, so Thomsen. Mit den Vorschlägen des
Klima-Bürger:innenrates würden sich Senat und Abgeordnetenhaus
intensiv beschäftigen.
Claudius Prößer
15 Feb 2022
## LINKS
[1] https://mein.berlin.de/
## AUTOREN
Claudius Prößer
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