# taz.de -- Bescherung für Konzertschuppen auf dem Kiez | |
> Geld für Schallschutz und 25 Jahre lang reduzierte Miete: Hamburgs | |
> rot-grüne Koalition möchte dem „Molotow“ an der Reeperbahn langfristig | |
> helfen | |
Von Alexander Diehl | |
„Den Regierungsfraktionen sind der Erhalt und die Unterstützung der | |
[1][Hamburger Clubkultur] und der Livemusik-Clubs ein wichtiges Anliegen“: | |
So steht es in einem [2][gemeinsamen Antrag], den SPD und Grüne am 16. | |
Dezember in die Hamburgische Bürgerschaft einbringen wollen. Dabei geht es | |
nicht um die Linderung akuter Nöte infolge von Coronapandemie und | |
eingestelltem Konzertbetrieb. Ermöglicht werden soll vielmehr der „Betrieb | |
eines Livemusik-Clubs mit einer Mindestdauer von 25 Jahren zu einem fest | |
vereinbarten Mietzins“. | |
Gemeint ist [3][das „Molotow“] im Stadtteil St. Pauli: Der Club hatte seine | |
Adresse lange Jahre in einem relativ günstigen Gebäudekomplex am | |
Spielbudenplatz, in den „Esso-Häusern“. Ins Exil musste er ziemlich genau | |
vor sieben Jahren: [4][Wegen akuter Einsturzgefahr] wurden die Häuser | |
evakuiert, auch das Molotow durfte nicht mehr betreten werden. Mehrfach | |
wechselte der Club seither seine Adresse, aber stets hofften die | |
Betreiber:innen, [5][zurückzukehren] in die Nachbarschaft von | |
Wachsfigurenkabinett und Musicaltheater. | |
Bloß ist St. Pauli inzwischen Gentrifizierungsschauplatz. Hier kommt die | |
Stadt Hamburg ins Spiel: Zum einen, weil sie im vergangenen November das | |
letzte Baufeld auf dem Gelände sozusagen selbst übernahm: Sie hat sich | |
verpflichtet, ein dort zu errichtendes Gebäude zu kaufen und dann zu | |
vermieten. | |
Zum anderen nun also der Bürgerschaftsantrag der rot-grünen | |
Regierungskoalition. Der erkennt an, dass „Clubs immer weniger Chancen“ | |
hätten, „finanzierbare Betriebsorte zu finden“. Die Lösung: Maximal knapp | |
1,9 Millionen Euro fließen für einmalige bauliche Maßnahmen, etwa für den | |
Schallschutz – „erst dadurch“, so SPD und Grüne, „wird ein Clubbetrieb | |
möglich“. Darüber hinaus soll ein städtebaulicher Vertrag mit der Bauherrin | |
dafür sorgen, dass die entstehende Livemusik-Spielstätte 25 Jahre lang zu | |
einem Mietpreis von zunächst 10,42 Euro brutto je Quadratmeter vermietet | |
wird; Mietanpassungen in folgenden Jahren würden auf den | |
Verbraucherpreisindex begrenzt. | |
Wann die Bauarbeiten beginnen, ist nicht klar: [6][Im Februar] ging man von | |
einem Beginn im nächsten Jahr aus – aber das war vor Corona. | |
10 Dec 2020 | |
## LINKS | |
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[2] https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/73626/sanierungsfonds_hamb… | |
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[6] https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Paloma-Viertel-Stadt-springt-beim-Ka… | |
## AUTOREN | |
Alexander Diehl | |
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