Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- das portrait: Janina Marahrens-Hashagen und die unsichtbare Hand de…
Bild: Kann nichts dafür, dass sie Spitze ist: Chefin der Bremer Handels- kamme…
In Sachen Gleichberechtigung ist Bremen zuletzt in die Schlagzeilen
geraten: Die Organisatoren des jährlichen Eiswettfests luden die
Bürgermeisterin aus – weil sie eine Frau ist. Das hat Boykottaufrufe und
Diskussionen nach sich gezogen, zwischen denen eine wichtige Nachricht fast
unterging: Seit Montag steht erstmals eine Frau an der Spitze der Bremer
Handelskammer. Allerdings sieht Janina Marahrens-Hashagen ihre Ernennung
zur neuen Präses nicht als Schlag gegen das Patriarchat. „Ich kann ja
nichts dafür, dass ich eine Frau bin“, sagt sie. „Das ist ein spannender
nächster Schritt in meiner Laufbahn.“
Seit 2001 ist sie im Plenum der Handelskammer aktiv, Präsidiumsmitglied
seit 2009. Die Firmengruppe H. Marahrens, die Schilder aller Art
produziert, leitet sie seit über 20 Jahren. Nun, da ihr Sohn der
Geschäftsführung beigetreten ist, habe sie Zeit für diese Herausforderung,
sagt Marahrens-Hashagen.
Über die Hälfte ihrer Angestellten sind Frauen. Im Plenum der Handelskammer
sieht das anders aus: Hier sind Frauen nur zu einem Fünftel vertreten.
Wegen der „Rolle im Haushalt“ sei es schwierig, Frauen für dieses Ehrenamt
zu gewinnen, sagt Marahrens-Hashagen. Sie glaubt aber, dass sich das mit
der nächsten Generation ausgleicht. Offenbar war auch der hohe Frauenanteil
in ihrem Unternehmen keine bewusste Entscheidung: „Das hat sich so
entwickelt“, sagt sie.
Ihr Hauptanliegen für die nächsten drei Jahre ist, Ausbildungen zu stärken.
„Unternehmen müssen in der Berufsorientierung präsenter sein – in die
Schulen gehen, zum Beispiel“, erklärt sie. Außerdem müssten Firmen und die
öffentliche Verwaltung bei der Digitalisierung mitziehen:
„Rentenberatungstermine etwa online zu machen ist viel einfacher.“
Zum Schaffermahl im Februar ist Marahrens-Hashagen eingeladen. Im Gegensatz
zum Eiswettfest erlaubt dieses Treffen Bremer Kaufleute seit vier Jahren
auch Frauen den Zutritt – allerdings nur an einem einzigen Tisch.
Traditionell hält der, jetzt die, Präses der Handelskammer beim Vorempfang
eine Rede. Ob die Schaffer sie danach an den Katzentisch verbannen, ist
offen. Carlotta Hartmann
25 Jan 2019
## AUTOREN
Carlotta Hartmann
## ARTIKEL ZUM THEMA
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.