# taz.de -- Degewo und Co. erhöhen erst mal keine Mieten mehr | |
> Wohnen Auch die seit Januar gültigen Erhöhungen werden vielleicht wieder | |
> zurückgenommen | |
Die sechs landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften werden auf Druck des | |
Senats „ab sofort bis zum Abschluss einer Kooperationsvereinbarung“ keine | |
Mieten mehr erhöhen. Das gaben Degewo, Gewobag und Co. am Freitagnachmittag | |
in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekannt. Auch im Jahr 2017 bereits | |
geltende Mieterhöhungen sollen demnach auf den Prüfstand. Die landeseigenen | |
Wohnungsbaugesellschaften „erklärten sich bereit, in den abgestimmten | |
Fällen Anpassungen rückwirkend vorzunehmen“, heißt es in der Mitteilung. | |
Rot-Rot-Grün hatte im Koalitionsvertrag vereinbart, dass die | |
landeseigenen Wohnungsunternehmen ihre Mieten in den nächsten vier Jahren | |
nur um maximal 2 Prozent erhöhen dürfen. Trotzdem verschickten die | |
Gesellschaften in den vergangenen Wochen noch Tausende | |
Mieterhöhungsverlangen (taz berichtete) mit Mietsteigerungen um bis zu 14 | |
Prozent. | |
Dem erklärten Willen des Senats lief das zwar zuwider, rein rechtlich | |
durften die Wohnungsbaugesellschaften aber so handeln: Die bisherige | |
geltende Vereinbarung sieht eine Erhöhung der Miete von bis zu 15 Prozent | |
in vier Jahren vor, erst der Abschluss einer neuen | |
Kooperationsvereinbarung ist für die Unternehmen bindend. „Offenbar | |
versuchen die Wohnungsbaugesellschaften schnell noch das Maximum an | |
Mieterhöhungen rauszuholen“, vermutete Reiner Wild vom Mieterverein. | |
## Gespräche stehen an | |
Das hat der Senat nun offenbar unterbunden. „Ich bin erfreut darüber, dass | |
die landeseigenen Gesellschaften einen Weg suchen, damit auch die | |
Mieterhöhungen, die bereits seit 1.1. 2017 in Kraft getreten sind, unter | |
die Neuregelungen fallen“, ließ Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher | |
(Linkspartei) verlauten. So würden die Unternehmen mit ihren über 300.000 | |
Wohnungen „ihrer Rolle als wichtige Akteure einer sozialen Wohnungspolitik | |
gerecht“. | |
Auch Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen zeigte sich zufrieden. Eine – wie | |
im Koalitionsvertrag vorgesehene – Erhöhung der Miete um 2 Prozent jährlich | |
vergrößere das Segment der preisgünstigen Wohnungen, gleiche aber auch | |
Inflation und Mehrkosten aus. „Die Wohnungsbaugesellschaften können ihr | |
ehrgeiziges Neubauprogramm fortsetzen.“ In den nächsten Wochen soll es nun | |
Gespräche über die neue Kooperationsvereinbarung geben. Antje Lang-Lendorff | |
6 Feb 2017 | |
## AUTOREN | |
Antje Lang-Lendorff | |
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