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# taz.de -- 30 Jahre „Leibesübungen”: Die Erben des Turnvaters
> Das Sportressort ist fast so alt wie die taz. Seit 1983 sind die
> „Leibesübungen“ eines unserer Markenzeichen.
"Ich wusste gar nicht, dass die taz einen Sportteil hat." Bis heute gibt es
Menschen, die sich verwundert die Augen reiben, wenn sich ein
Sportredakteur der taz bei ihnen meldet. "Glaube ich nicht", sagten sie
dann, wenn sie hören, dass schon seit 30 Jahren regelmäßig Sport getrieben
wird in der taz. Im Oktober 1983 ist zum ersten Mal eine Seite erschienen,
über der "Leibesübungen" stand. Grund genug, sich der Anfänge zu erinnern,
und natürlich Anlass zu großen Feierlichkeiten.
Am 18. Oktober kommen in Berlin noch einmal all die Redakteure und
Kolumnisten zusammen, die dazu beigetragen haben, dass die Leibesübungen zu
einem Markenzeichen der taz geworden sind. Angefangen hat alles mit
schwierigen Diskussionen. Tränen sollen geflossen sein in so manchem Plenum
der taz. Die Angst vor der totalen Verbürgerlichung der taz durch die
Einführung einer Sportseite war dann aber doch eine Minderheitenemotion.
## Endlich eine Sportseite
Seit dem 3. Oktober 1983 erschien dann einmal in der Woche tatsächlich eine
Sportseite. Manfred Kriener erinnerte sich an den Sportunterricht in seiner
Jugend und ließ "Leibesübungen" über die Seite schreiben. Leibesübungen?
Manch einer wunderte sich über dieses Wort, das doch arg an das Turnen als
Wehrertüchtigung erinnerte, so wie es Friedrich Ludwig Jahn den deutschen
Männern vor gut 200 Jahren beibringen wollte. Und doch passte es zu dieser
dauerkritischen Sponti-Attitüde, die die taz damals ausgemacht hat.
Die linken Leibesübungen waren geboren, und statt "frisch, fromm, fröhlich,
frei" war der Kasten mit dem Sportmeldungen mit "frisch, krumm, ölig, high"
überschrieben. Der erste Aufmacher handelte von einem österreichischen
Boxer und war geklaut. Matti Lieske, neben Norbert Thomma und Uli Kulke
einer der Gründerväter des Sports in der taz, erinnert sich daran und kann
nichts Schlimmes dabei finden. "Das war ein guter Text", sagt er, und wenn
ein Text gut gewesen sei, dann habe man ihn gedruckt. Um das Urheberrecht
hat man sich keine großen Gedanken gemacht und auch den Autor hat man nicht
verständigt. Der war ja sogar schon bezahlt, war doch sein Text an anderem
Ort schon erschienen.
## Acht Sonderseiten
Und so wurde der österreichische Journalist Paul Yvon mit einer Geschichte,
die er für das österreichische Nachrichtenmagazin Profil geschrieben hatte,
zum ersten Aufmacherautor der Leibesübungen, ohne selbst etwas davon zu
wissen. Wer mehr Anekdoten dieser Art erfahren möchte, dem seien die acht
Seiten Leibesübungen ans Herz gelegt, die am 18. Oktober an 30 Jahre
Sportberichtestattung in der taz erinnern sollen.
Wie ist Rennrodler Georg Hackl zur rasenden Weißwurst geworden und was hat
sich Michael Schießl damals eigentlich gedacht, als sie ihn so nannte? Wie
geht es dem olympischen Superpferd heute, das Frank Ketterer bei den
Olympischen Spielen 2004 für die taz interviewen durfte? Was ist so
faszinierend an der Suche nach dem Schönen im Fußballspiel und warum hat
die taz einen wie Jürgen Klinsmann auf der Titelseite einst ans Kreuz
genagelt? Warum ist den Leibesübungen der US-Sport so wichtig? Was ist das
Daily Dope des Sportlers? Warum spielt die taz nicht mit, wenn ihre
Reporter sich einer Tiefenprüfung durch Geheimdienste unterziehen müssen,
nur weil sie über eine Leichtathletik-WM berichten wollen? Wie kam es dazu,
einen Redakteur ins aussichtslose Rennen um die Präsidentschaft beim DFB zu
schicken? Und wieso werden Werbebotschaften auf Sportfotos konsequent
verpixelt?
Es ist viel passiert auf den Leibesübungen-Seiten. Daran soll in der
Zeitung erinnert werden und auf dem [1][großen Fest am 18. Oktober in der
Alten Kantine Wedding in Berlin]. Ab 20 Uhr gibt es ganz viel
taz-Geschichte und noch mehr taz-Geschichten aus den vergangenen 30 Jahren.
Es lesen die Leibesübungenautoren.
14 Oct 2013
## LINKS
[1] /Jubilaeumsfeier-18102013/!124678/
## AUTOREN
Andreas Rüttenauer
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