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# taz.de -- Kommentar zur Solon-Pleite: Endlich erwachsen werden
> Die Politik sollte jetzt nicht den Fehler machen und Solon mit weiteren
> Millionen Euro Steuergeldern zu retten. Die Firma muss lernen, kreativ zu
> wirtschaften.
Bild: Vom Vorzeigebetrieb in die Insolvenz: Solar Millennium in Erlangen.
Beim Modulhersteller Solon, dem Aushängeschild der Berliner
Reindustrialisierung, stehen Hunderte Jobs auf dem Spiel. Das ist schlimm.
Die Aussage des Senatssprechers, Interesse am Erhalt des Standorts zu
hegen, darf aber nicht verstanden werden als "Ja" zum schnellen Bewilligen
von Bürgschaften. Auch ein Versuch, das Unternehmen blind mit Steuergeldern
zu retten, wäre falsch. Wenn Solon nicht lernt, kreativ zu wirtschaften,
wird es früher oder später scheitern. Dann gehen Jobs und Steuermillionen
endgültig verloren.
Das Solon-Management hat in der Vergangenheit Fehler gemacht: Jahrelang hat
es sich auf Förderungen ausgeruht, statt auf die wachsende Konkurrenz aus
China zu reagieren. Branchenkenner warnen seit Langem, dass die reine
Modulproduktion nicht dauerhaft erfolgreich ist. Solon aber machte einfach
weiter. Die Firmenchefs strichen zwischendurch Millionen ein - mit ihren
Gehältern und indem sie Aktienpakete rechtzeitig abstießen.
## Insolvenz ist Chance
Die Insolvenz ist die Chance, das Geschäftsmodell neu auszurichten und
zukunftsfähig zu machen. Andere Firmen der Branche zeigen, dass es mit
pfiffigen Ideen, mehr Serviceleistungen, besonderer Technik und gutem
Marketing möglich ist, sich gegen internationale Konkurrenz zu behaupten.
Solon muss wie andere erwachsen werden.
Mit einem bloßen "Weiter so!" und neuen Millionen stünde Solon in kurzer
Zeit wieder vor der Pleite. Außerdem gibt es mehr Solarfirmen in Berlin.
Wenn sich alle so verhalten wie Solon - soll das Land dann alle retten?
16 Dec 2011
## AUTOREN
Kristina Pezzei
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