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Bei Sotheby’s in New York wurden soeben zwei Rekorde gebrochen: das Bildnis
der Elisabeth Lederer des Österreichers Gustav Klimt wurde zum teuersten je
versteigerten Werk in der Geschichte des Auktionshauses, und ein
surrealistisches Selbstporträt der mexikanischen Künstlerin [1][Frida
Kahlo] gilt jetzt als teuerstes Kunstwerk einer weiblichen Künstlerin
überhaupt. Für 236,4 Millionen US-Dollar (etwa 204 Millionen Euro) kaufte
ein unbekannter Bieter das Bildnis der Elisabeth Lederer, auf dem Klimt um
1915 die Tochter des jüdischen Industriellen August Lederer aus Wien
darstellte. Das Bild, das um die Geschichte rankt, es habe der
Porträtierten zu NS-Zeiten das Leben gerettet, könnte jetzt ins Louvre Abu
Dhabi kommen, [2][vermutet Der Standard]. Auch das teuerste je ersteigerte
Gemälde, der für 450 Millionen US-Dollar verkaufte, Leonardo da Vinci
zugeschriebene „Salvator Mundi“, sollte mal im Louvre Abu Dhabi der
Öffentlichkeit gezeigt werden. Stattdessen lagert er Berichten zufolge in
einem Zolllager in Genf, der saudische Kronzprinz Mohammed bin Salman bin
Abdulaziz Al Saud soll sein Besitzer sein.
Auch die Bieter:innen des rekordbrechenden Porträts von Frida Kahlo
waren anonym, als es 54,7 Millionen US-Dollar erzielte. Das Gemälde aus dem
Jahr 1940 trägt den Titel „El sueño (la cama)“ – „Der Traum (Das Bett…
Darauf liegt Frida Kahlo schlafend und von einer Rankepflanze umschlungen
in einem Bett, das in einem Wolkenhimmel zu schweben scheint. Darüber ein
riesiges Skelett. Tatsächlich soll ein Skelett aus Pappe über dem Bett der
Künstlerin gehangen haben.
Das Bild war 1980 zuletzt versteigert worden – für 51.000 US-Dollar.
„Dieses Rekordergebnis zeigt, wie weit wir gekommen sind, nicht nur in
unserer Anerkennung des Genies von Frida Kahlo, sondern auch in der
Anerkennung von weiblichen Künstlern“, wird Anna Di Stasi, die Leiterin der
Abteilung für lateinamerikanische Kunst beim Auktionshaus Sotheby’s, [3][in
der Tagesschau zitiert]. Dennoch: Die Rekordergebnisse von dieser
spätjährlichen Verkaufswoche bei Sotheby’s verzeichnen einen ordentlichen
Gender Gap. Standardmäßig erzielen weibliche Künstlerinnen niedrigere
Preise, der bisherige Höchstpreis für eine weibliche Künstlerin waren 44,4
Millionen US-Dollar für ein Ölgemälde der US-amerikanischen Malerin Georgia
O’Keeffe ([4][das die New York Times übrigens nach wie vor für das teuerste
verkaufte Gemälde einer weiblichen Künstlerin hält,] wenn man die Inflation
mit einberechnet), ein Monroe-Porträt von O'Keeffes Zeitgenossen Andy
Warhol hingegen erzielte 2022 mit 195 Millionen US-Dollar das bis dahin
höchste Auktionsergebnis für ein Werk des 20. Jahrhunderts. Was nun mit dem
versteigerten Gemälde von Frida Kahlo geschieht, ist noch nicht klar. 45
Jahre lang war es jetzt in einer privaten Sammlung der Öffentlichkeit
weitestgehend unzugänglich. Sophie Jung
24 Nov 2025
## LINKS
[1] https://www.spiegel.de/thema/frida_kahlo/
[2] https://www.derstandard.de/story/3000000297143/gustav-klimts-bildnis-elisab…
[3] https://www.tagesschau.de/kultur/kahlo-versteigerung-100.html
[4] https://www.nytimes.com/2025/11/20/arts/design/kahlo-portrait-auction-art-s…
## AUTOREN
Sophie Jung
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