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# taz.de -- leibesübung*innen: Zu dünnes Eis
> Das DEB-Frauen-Team gewinnt ein wichtiges Turnier. Ein Zufall, so
> schlecht, wie es gefördert wird
Besser konnten sie es nicht machen: Erstes Drittel 2:0, zweites Drittel
3:0, viertes Drittel 4:1. So erspielte sich die Auswahl des Deutschen
Eishockey-Bundes (DEB) am Samstag in Landshut nicht nur den Sieg über
Ungarns Eishockeyfrauen, sondern gleich den Gesamtsieg im Deutschland-Cup.
Für die avisierte Olympiateilnahme der DEB-Frauen wurde hier ein sehr große
Hürde genommen. Doch es entsteht der Eindruck, dass deren Spitzensport
nicht so recht erwünscht ist. DEB-Kapitänin Daria Gleißner nutzte die
Aufmerksamkeit nach dem Deutschland-Cup-Erfolg und forderte die
Männer-Proficlubs der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf, [1][mehr für den
Frauenbereich] zu tun. Aktuell sind der ERC Ingolstadt und die [2][Eisbären
Berlin] die einzigen DEL-Clubs, die mit Frauenteams in der ersten
Bundesliga. Die besteht ohnehin nur aus fünf Teams, eines davon ist der
[3][HK Budapest aus Ungarn]. Das erinnert ein wenig an die DDR, wo
jahrzehntelang Dynamo Weißwasser und Dynamo Berlin gemeinsam die erste Liga
bildeten.
Die deutschen Eishockeyspielerinnen formulieren ihre Forderung recht
höflich. „Ich sage nicht, dass alle Clubs jetzt was machen sollen. Aber
zwei, drei Clubs mehr wären schon gut. Uns fehlen einfach die
Spielerinnen“, sagt Daria Gleißner.
„Die Vereine bilden die Jungs aus“, begründet Franziska Feldmeier von den
Eisbären Berlin, warum sich ihre Forderung an DEB und DEL-Klubs
gleichermaßen richtet. Im Kinder- und Jugendeishockey, wo es noch keine
Geschlechtertrennung gibt, müssten die Mädchen „immer besser sein als der
beste Junge“, sagt sie. Daria Gleißner ergänzt: „Die Mädchen im Bereich …
13, 14, 15 oder Jahren – da ist es schwer, die bei Laune zu halten. Bei den
Jungs werden die keine Eiszeit mehr bekommen und bei den Frauen ist es
einfach noch zu früh“, erklärt sie. Wer die Ausbildung vernachlässigt,
sollte sich nicht nur darüber freuen, dass es – etwa an diesem
Deutschland-Cup – ab und an dennoch zu Erfolgen reicht, sondern ein paar
Weichen stellen. „Wir haben, wenn man ehrlich ist, fünf, maximal sechs
Reihen, die auf Nationalmannschaftsniveau sind. Dann wird es schon dünner“,
ergänzt Laura Kluge, die bei Boston Fleet in der amerikanischen
[4][Professional Women’s Hockey Leag]ue spielt.
Nichts ist neu an dieser Klage, und alles ist richtig. Und eigentlich
wissen das auch alle.
(mak, mit dpa)
10 Nov 2025
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## AUTOREN
Martin Krauss
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