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## Die Zukunft des Journalismus und ein Fernschreiber auf der Buchmesse
Man muss als Kulturredakteur zugeben, dass vergangene Woche auf der
Frankfurter Buchmesse die Literatur- und Sachbuchbesprechungen der taz zwar
durchaus ein, aber dieses Jahr nicht das einzige Thema waren. „Was, ihr
druckt nicht mehr?“ – „Ich hab gehört, ihr hört auf?“ Solche Fragen w…
man von Besucher*innen der Messe gefragt, wenn man in der Halle 3.1 am
Stand der taz herumstand. Viele Leute hatten Aufklärungsbedarf: „Wie geht
das denn jetzt bei euch weiter?“ Und so hatte man immer wieder die
Gelegenheit, das alles noch mal zu erzählen. Weiter Tageszeitung, nur halt
als E-Paper und App unter der Woche. Und Print als Wochenzeitung. Das alles
erzählte man und fügte auf Nachfrage an: Nein, wir verfallen jetzt nicht in
Depression deswegen. Etwas traurig sei man zwar, aber was soll man machen,
und wir werden es bestimmt schaffen, dass es weitergehen wird mit unserem
Journalismus. So in der Art. Die Reaktionen waren fast durch die Bank
wohlwollend.
Lustig während solcher Gespräche war es, einen Seitenblick in den taz-Stand
hineinzuwerfen. Die Kolleg*innen hatten tatsächlich den Fernschreiber
nach Frankfurt gekarrt, einen klaviergroßen hölzernen Kasten mit Tastatur,
Drucker und Wählscheibe, mit dem man früher Nachrichten in die Welt senden
konnte. So blickte man auf die Vergangenheit des Journalismus, während man
die Neugier auf seine Zukunft zu befriedigen suchte. Gleich mal schauen, ob
der Kasten wieder auf seinen angestammten Platz im sechsten Stock des
taz-Gebäudes zurückgefunden hat. Dirk Knipphals
21 Oct 2025
## AUTOREN
Dirk Knipphals
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