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# taz.de -- Angriff vor Jemens Küste: Huthis bekennen sich zu Attacke auf Frac…
> Das wohl von einem Marschflugkörper getroffene Schiff MV Minervagracht
> droht vor Jemens Küste zu sinken. Die verletzten Besatzungsmitglieder
> wurden evakuiert.
Bild: So sah sie einmal aus: Die MV Minervagracht im Januar 2025 in niederländ…
Toronto taz | Am Montagnachmittag wurde in internationalen Gewässern vor
der Küste der jemenitischen Provinz Abyan im Golf von Aden das Frachtschiff
[1][MV MINERVAGRACHT] angegriffen. Es fuhr unter niederländischer Flagge.
Der Angriff löste einen Brand an Bord aus und führte dazu, dass das Schiff
manövrierunfähig wurde. Zwei Besatzungsmitglieder wurden verletzt, eines
davon schwer. Er wurde zur Behandlung nach Djibouti gebracht. Das Schiff
läuft derzeit Gefahr, zu sinken.
Das betreibende Schifffahrtsunternehmen [2][Spliethoff] bestätigte in einer
Erklärung, dass das Schiff von einem unbekannten Sprengkörper getroffen
wurde, der erhebliche Schäden am Rumpf verursachte. Die 19-köpfige
Besatzung wurde mit Hubschraubern der [3][europäischen Marine-Mission
„Aspides“] evakuiert. Die Besatzung umfasst Staatsangehörige aus Russland,
der Ukraine, den Philippinen und Sri Lanka. Das Unternehmen erklärte, es
beobachte den Zustand der verletzten Besatzungsmitglieder genau.
Nach mehr als 24 Stunden Schweigen erklärte sich die [4][jemenitische
Huthi-Miliz] schließlich am späten Dienstag für den Angriff verantwortlich.
Sie hätten das Schiff mit einer Marschflugrakete getroffen. Die Gruppe
rechtfertigte den Angriff mit der Behauptung, das Schiff habe zuvor in
israelischen Häfen angelegt. Sie behauptete weiter, die Operation sei Teil
ihrer laufenden Kampagne zur Unterstützung des Gazastreifens. Eine so lange
Verzögerung bei der Anerkennung eines Angriffs seitens der Huthis gab es
bislang nicht. Normalerweise geben die diese innerhalb weniger Stunden
bekannt.
Lokale Quellen in der jemenitischen Provinz Al-Bayda berichteten von einem
Raketenabschuss aus dem von den Houthis kontrollierten Bezirk Mukayras, nur
wenige Minuten bevor die [5][United Kingdom Maritime Trade Operations
(UKMTO)] eine Meldung veröffentlichten, in der sie bestätigten, dass das
Schiff getroffen worden war.
Eskalation nach einer Phase der Ruhe
Dieser Vorfall ist der erste größere Huthi-Angriff auf die Schifffahrt in
der Region seit über zwei Monaten. Die letzten bekannten Angriffe der
Houthis richteten sich gegen die Schiffe Magic Seas und Eternity C, die
beide gesunken sind. Zehn Besatzungsmitglieder der Eternity C befinden sich
seit dem 9. Juli in Geiselhaft der von Iran unterstützen Miliz.
Im November 2023 hatten die Huthis Operationen gegen Schiffe angekündigt,
die mit Israel in Verbindung stehen oder israelische Häfen anlaufen, und
dies mit ihrer Solidarität mit der Hamas im Krieg in Gaza begründet. Das
veranlasste schließlich die Vereinigten Staaten – etwa zwischen März und
Mai 2025 – und Großbritannien zu Angriffen auf Stellungen der Huthis. Trotz
dieser Bemühungen haben die Houthis ihre Seekampagne fortgesetzt.
## Huthis erweitern ihr Marinearsenal
Analysten meinen: Der jüngste Angriff könnte eine Reaktion auf die
derzeitigen Bemühungen Europas und Großbritanniens sein, die jemenitische
Küstenwache zu stärken. [6][Im saudi-arabischen Riad fand Mitte September
eine hochrangige internationale Konferenz statt], an der über 35 Länder
teilnahmen und die von Saudi-Arabien und Großbritannien koordiniert wurde.
Sie sollte Finanzmittel für die jemenitischen Seestreitkräfte mobilisieren.
Die Initiative zielt darauf ab, den Waffenschmuggel und die Piraterie der
Huthis einzudämmen.
Die Führung der Huthis verurteilte diesen Schritt und warf den
Verantwortlichen vor, israelischen Interessen zu dienen. In einer
Fernsehansprache hatte der Anführer der Gruppe gewarnt, solche Bemühungen
würden „nicht unbeantwortet bleiben“.
In den letzten Monaten hatten die Huthis eine Reihe neuer Seewaffen
vorgestellt, darunter [7][ferngesteuerte explosive U-Boote],
Selbstmordboote und Seeminen, die entlang der von ihnen kontrollierten
Küstenlinien eingesetzt werden können. Die offiziellen Streitkräfte des
Jemen hatten außerdem im Juli Lieferungen mit 750 Tonnen Waffen,
Komponenten für Schiffsabwehrraketen und hochmoderne Drohnenteile
[8][abgefangen], die für die Huthis bestimmt waren.
Brigadegeneral Mohammed Al-Kumaim, Militäranalyst der jemenitischen Armee,
warnte, diese hochmodernen Waffen, von denen einige aus dem Iran
geschmuggelt worden seien, stellten eine direkte Bedrohung für die
regionale Sicherheit dar. Die abgefangenen Waffen seien eindeutig dazu
bestimmt, neue Fronten im Seekrieg zu eröffnen.
1 Oct 2025
## LINKS
[1] https://www.marinetraffic.com/en/ais/details/ships/shipid:271518/mmsi:24676…
[2] https://www.spliethoff.com/news/statement-mv-minervagracht/
[3] https://x.com/EUNAVFORASPIDES/status/1972724474945458465
[4] /Israelischer-Angriff-im-Jemen-/!6110768
[5] https://www.ukmto.org/recent-incidents
[6] https://www.spa.gov.sa/en/N2398929
[7] https://x.com/osSWSso/status/1850595122888487206
[8] https://www.centcom.mil/MEDIA/PRESS-RELEASES/Press-Release-View/Article/424…
## AUTOREN
Najm Aldain Qasem
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