# taz.de -- herzensort: Dum-dudum-dudum-dudum | |
Draußen fliegen in der Dunkelheit Lichter vorbei, erst viele, dann weniger. | |
Wir verlassen Bangkok, und obwohl es ein warmer Abend ist, 28 Grad, frieren | |
wir schon bald, so kalt ist die Luft, die die Klimaanlage im thailändischen | |
Nachtzug von der Decke pustet. Zum Glück haben wir Pullis dabei. Abteile | |
gibt es keine, nur Schlafkojen mit blauen Vorhängen, die sich am Mittelgang | |
entlangreihen, jeweils eine Liege oben, eine unten. Wir lesen noch ein | |
bisschen im Neonlicht, gehen schwankend zum Klo am Waggonende – möglichst | |
nichts anfassen! –, dann ziehen wir die Vorhänge zu. | |
Im Auto zu schlafen ist schwierig. Man sitzt, das wird irgendwann unbequem. | |
Und immer ist da die Sorge, dass der oder die Fahrer*in einschläft. | |
Anders im Zug. Er rollt über die Gleise, rumpelt stetig durch die Nacht | |
Richtung Süden, lullt uns ein. Dum-dudum-dudum-dudum. | |
Morgens ist die Welt vor dem Fenster eine andere. Palmölplantagen ziehen | |
vorbei. Leuchtend grüne Bananenstauden. Kühe im Gestrüpp. Ein paar Häuser. | |
Plötzlich wird es hektisch. Der Bahnhof Surat Thani naht. Wie praktisch, | |
wir haben 700 Kilometer im Schlaf zurückgelegt. Antje Lang-Lendorff | |
30 Aug 2025 | |
## AUTOREN | |
Antje Lang-Lendorff | |
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