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# taz.de -- Sport-Berichterstattung der taz: Leibesübungen neu gemacht
> Die taz richtet ihren kritischen Sportjournalismus neu aus. Geschichten
> aus dem Alltagssport sollen mehr in den Fokus rücken. Ja, sogar
> Motorsport!
Bild: Gefühlt joggen alle. Aber wer kennt die Geschichte, wie Sifan Hassan 202…
[1][Aus der taz] | An sportlicher Betätigung mangelt es unter tazzler*innen
wohl kaum. Drei Kolleginnen haben sich etwa jüngst zusammengetan und wollen
Anfang September beim Kreuzberger Viertelmarathon vor allem ins Ziel
kommen. Eine kleine Umfrage unter den Teilnehmenden des Hausunterrichts in
der taz, zu dem immer donnerstags die Volontärinnen, Praktikantinnen
und alle weiteren Interessierten zusammenkommen, ergibt, dass bei den
angehenden Journalistinnen insbesondere Klettern hoch im Kurs steht. Beim
Blick in den Fahrradkeller des taz-Hauses ist offensichtlich, wie populär
die gebogenen Rennlenker geworden sind.
Aber wissen die Läuferinnen, wer in Paris so spektakulär Olympiasiegerin im
Marathon geworden ist? Haben sie schon etwas von dieser Sifan Hassan
gehört?
Die Kletter-Volos und -Praktis, kennen sie die slowenische Rekordkletterin
Janja Garnbret?
Und die Gravel- oder Rennradpilotinnen, kennen sie mehr Profis als Tadej
Pogačar, Jonas Vingegaard und Florian Lipowitz, die drei Bestplatzierten
der diesjährigen Tour de France?
## Strategische Neuausrichtung
Derartige Fragen treiben die Mitarbeitenden des [2][Leibesübungen-Ressorts]
derzeit um. Der Sport spielt im Alltag vieler Menschen eine große Rolle und
er funktioniert oft völlig losgelöst von den Ereignissen im Spitzensport.
Klar, über Fußball redet die ganze Nation, wenn die großen Spiele anstehen.
Aber über [3][Schwimmen]? Über [4][Beachvolleyball]? Über [5][Tischtennis]?
Das wird einfach gespielt. So wie sich [6][Hunderttausende von
Fitnessinfluencern] etwas vorturnen lassen.
Geschichten aus dem Alltagssport finden bisher noch viel zu selten einen
Platz in der Sportberichterstattung der taz. Das soll sich ändern. Dies ist
ein Ergebnis einer Klausurtagung, die die Sportredaktion kürzlich abgeladen
hat.
Skifahren auf künstlich beschneiten Pisten, Tauchen um gefährdete
Korallenriffs, miese Geschäftspraktiken in der Fitnessindustrie. Es gibt
viele Geschichten für kritischen Journalismus im Alltagssport.
Und genau dafür soll Platz geschaffen werden. Genauso wie für die großen
gesellschaftlichen Debatten, die im Sport ihren Widerhall finden.
## Sogar Motorsport
Das betrifft die große Sportpolitik in Zeiten großer Kriege ebenso wie den
Kampf von Minderheiten um Anerkennung über den Sport. Der ist zu einer
gewaltigen Debattenmaschine geworden. Was haben wir nicht alles über
[7][Mesut Özil] – sein Genie, die Liebe zu ihm, den Hass auf ihn und den
Weg eines Graue-Wölfe-Tattoos auf seine Brust – geschrieben?
Gesellschaftliche Debatten werden auch entlang des Motorsports geführt. Der
taz-Sport hatte mal eine schöne, öko-korrekte Lösung: Wir machen die beste
Motorsportberichterstattung – nämlich keine.
Demnach ist in der taz auch nie darüber berichtet worden, wie sich
Diktatoren aus aller Welt Formel-1-Rennen ins Land geholt haben und auch
nicht, wie viel CO2 dabei freigesetzt worden ist. Gut möglich also, dass
bald schon Rennautos über die Sporttexte rasen.
Und der klassische Leistungssport? Der wird schon nicht zu kurz kommen. Nur
wer wirklich weiß, welch sportliche Bedeutung ein Mesut Özil hatte, kann
Debatten über seine Rolle in der Gesellschaft führen.
Und wenn die Lesenden jemanden brauchen, der ihnen erklärt, warum der und
nicht ein anderer gewonnen hat, dann sind sie weiterhin gut aufgehoben bei
den Leibesübungen.
🐾 An die Geräte, fertig, los: [8][taz.de/sport]
2 Sep 2025
## LINKS
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[7] /Nationalismus-in-der-Kurve/!6019264
[8] /sport
## AUTOREN
Andreas Rüttenauer
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