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# taz.de -- Ungarn spielt nicht mit
> Orbán boykottiert die gemeinsame Erklärung der EU-Mitglieder zu
> Friedensverhandlungen
In einer gemeinsamen Erklärung betonen die EU-Mitgliedsstaaten vor dem für
Freitag geplanten Treffen von Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident
Donald Trump die Souveränität der Ukraine.
Das Statement von Dienstag ist einer von vielen Versuchen der Europäer,
Einfluss auf die seit Mitte Februar laufenden diplomatischen Initiativen
der US-Regierung, den Krieg zu beenden, zu nehmen. „Die Ukrainer müssen
frei über ihre Zukunft entscheiden können“, forderten sie. Und: ein
„gerechter und dauerhafter Friede“ für die Ukraine müsse im Einklang mit
dem Völkerrecht stehen, einschließlich des Grundsatzes, dass
„internationale Grenzen nicht mit Gewalt verändert werden dürfen“. Bereits
am Wochenende veröffentlichte Friedrich Merz mit anderen europäischen
Regierungschefs eine ähnliche Erklärung. Für Mittwoch lädt er zu einem
weiteren virtuellen Treffen ein.
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán distanzierte sich von dem
aktuellen Statement und kritisiert auf der Plattform X, dass die EU bei den
Verhandlungen „in die Zuschauerrolle“ versetzt worden sei. Er schlägt
dagegen einen EU-Russland-Gipfel vor, ähnlich wie Trump nun Putin in Alaska
treffe. Orbán ist bekannt für seine Nähe zum Kreml und versuchte in der
Vergangenheit, die Russland-Sanktionen der EU zu verhindern. Mit den Zinsen
des eingefrorenen russischen Vermögens finanziert die EU unter anderem ihre
militärische Hilfe für die Ukraine. Aktuelle Zahlen des Kieler Instituts
für Weltwirtschaft (IfW) zeigen, dass die europäischen Verbündeten
inzwischen mehr Rüstungsgüter über die Industrie beschaffen als die USA.
Die Zahlen von Dienstag bestätigen, dass die europäischen Staaten von
Kriegsbeginn im Februar 2022 bis Ende Juni 2025 Rüstungsgüter im Wert von
mindestens 35,1 Milliarden Euro an die Ukraine geliefert haben – 4,4
Milliarden mehr als die USA. Trotzdem werden die Ukraine und die
europäischen Partner auf die weitere Unterstützung aus der USA bauen
müssen. Besonders, weil sich Russland auf weiteres Vorrücken in der
Ostukraine vorbereitet. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt
auf X vor „Truppenbewegungen, die auf die Vorbereitung neuer Offensiven
hindeuten“.
Anastasia Zejneli
13 Aug 2025
## AUTOREN
Anastasia Zejneli
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