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# taz.de -- Bundestag gegen Regierung
> „Erhebliche Zweifel“ an einer Rechtmäßigkeit der Angriffe Israels
Die Wissenschaftlichen Dienste des Bundestags machen in einem Gutachten
„erhebliche Zweifel“ an der Rechtmäßigkeit der israelischen und
US-amerikanischen Angriffe auf den Iran geltend. Die „ganz überwiegende
Zahl der Völkerrechtler“ sehe die Kriterien für eine
„Selbstverteidigungslage“ Israels nach Artikel 51 der Charta der Vereinten
Nationen nicht als erfüllt an, heißt im Gutachten, das vom
Linke-Abgeordneten Ulrich Thoden in Auftrag gegeben wurde. Israel hätte
nach Ansicht der Wissenschaftler beweisen müssen, dass der Iran unmittelbar
vor dem Bau einer Atomwaffe stand. „Die Herstellung von ausreichend
spaltbarem Material im Rahmen des iranischen Atomprogramms ist dabei nur
ein notwendiger Zwischenschritt.“ Zudem hätte dargelegt werden müssen, dass
der Iran die feste Absicht hatte, eine solche Waffe gegen Israel
einzusetzen, und dass die Militäroperation „Rising Lion“ wirklich die
letzte Gelegenheit war, den Bau der Atombombe zu verhindern. All dies sei
„nach dem nahezu einhelligen Urteil der Völkerrechtslehre“ nicht
hinreichend geschehen. Zwar sei nicht ausgeschlossen, dass Geheimdienste
noch über Informationen verfügten, die die Faktenlage noch ändern könnten.
Israel stehe aber in der Pflicht, sein militärisches Handeln „jetzt
rechtlich zu begründen.“
Die Bundesregierung hat sich bisher nicht eindeutig positioniert, ob sie
die Angriffe Israels und der USA für völkerrechtswidrig hält. Bundeskanzler
Friedrich Merz hatte sich aber hinter die Militäroperationen gestellt. Kurz
nach dem Kriegseintritt der USA sagte er, es gäbe keinen Grund „zu
kritisieren, was Israel […] begonnen hat, und keinen Grund, das zu
kritisieren, was Amerika […] getan hat. Es ist nicht ohne Risiko. Aber es
so zu belassen, wie es war, war auch keine Option.“ (dpa)
7 Jul 2025
## AUTOREN
Marc Tawadrous
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