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# taz.de -- Wer kann was dagegen tun?
Von Yannik Achternbosch
Politik
Städte können ihre Bewohner*innen mit politischen Maßnahmen vor Hitze
schützen. Wenn in einer Stadt etwa viel Raum für Autos und den Autoverkehr
reserviert ist, dann ist deshalb auch viel Fläche asphaltiert. Die wiederum
heizt sich in Hitzephasen stark auf und strahlt auch in den eigentlich
kühleren Nächten noch an die umstehenden Gebäude ab. Nimmt man den Straßen
etwas Platz weg und schafft etwa eine Allee, auf der die Bäume die Straße
halbwegs überwachsen, kann das die Temperatur bereits merklich reduzieren.
Eine weitere Möglichkeit ist es, asphaltierte Parkplätze in Parks mit
Bäumen umzuwandeln, die dann lokal für einen Kühlungseffekt sorgen können.
In bestehenden Vierteln ist der Umbau zu mehr Hitzeresilienz aufwendig und
zeitintensiv. Gerade bei [1][neuen Quartieren] und dem Umbau von Plätzen
können Städte diese Optimierungsmöglichkeiten allerdings in die Planung
einbeziehen und so einen lebenswerteren Raum schaffen.
Zunehmende Hitze durch die Klimakrise ist kein Szenario einer fernen
Zukunft, sondern vielerorts bereits Realität. Um besonders vulnerable
Menschen, etwa Obdachlose oder ältere Menschen, schützen zu können, bietet
etwa Berlin in diesem Sommer sieben Hitzeschutzräume an. Diese Räume werden
von Vereinen wie dem Internationalen Bund betrieben. Menschen können dort
duschen und sich einfach in einem kühlen Raum aufhalten, teilweise gibt es
dort auch Essen. In Berlin-Neukölln gibt es zudem eine Hotline, bei der
sich Menschen ab 75 Jahren registrieren können, um angerufen zu werden,
wenn es eine Hitzewarnung vom Deutschen Wetterdienst gibt.
Hauseigentümer*innen
Hauseigentümer*innen haben verschiedene Möglichkeiten, ihr eigenes
Haus oder ihre Mieter*innen vor Hitze zu schützen. Bei bestehenden
Häusern sind Sanierungsmaßnahmen besonders hilfreich, die auch im Winter zu
einer effizienteren Nutzung von Heizenergie beitragen. Dazu gehören zum
Beispiel neue Fenster mit Dreifachverglasung und eine moderne Dämmung.
Beides verhindert, dass im Winter die Wärme aus der Wohnung entweicht, und
sorgt dafür, dass im Sommer weniger Hitze in die Wohnung eindringen kann.
Eine weitere Möglichkeit ist die Installation von Verschattungen an den
Außenseiten des Gebäudes – zumindest dort, wo im Sommer mit direkter
Sonneneinstrahlung zu rechnen ist. Auch damit wird die Hitze aus den
Wohnräumen ferngehalten. Bei Neubauten können all diese Maßnahmen
berücksichtigt werden. Werden Häuser so gebaut, dass die Luft beim Lüften
durchzieht, kann das ebenfalls die Temperatur senken.
Nachbarschaft
Wenn es immer heißer wird und Niederschlagsmengen zurückgehen oder sich in
Starkregenereignissen bündeln, leiden darunter nicht nur die Menschen in
einer Stadt, sondern auch [2][die Bäume]. Die sind für den Schutz gegen
Hitze besonders wichtig, allerdings steht ihnen immer weniger Wasser zur
Verfügung. Trockenstress macht sie anfälliger für Krankheiten, Stürme und
Schädlinge. Obwohl eigentlich die Stadt diese Aufgabe übernehmen sollte,
organisieren sich vielerorts Menschen bereits und gießen – koordiniert oder
einfach privat – die Bäume in ihrer Nachbarschaft.
Bei Hitzewellen sind zudem insbesondere [3][kleine Kinder, ältere Menschen
und Personen mit Vorerkrankungen gefährdet]. Nachbar*innen können diese
Personengruppen bei Bedarf ganz konkret unterstützen, indem sie
beispielsweise Einkäufe erledigen.
Jede*r Einzelne
Wie gut wir unsere Wohnungen an heißen Tagen herunterkühlen können, hängt
stark von den baulichen Gegebenheiten ab. Besonders effektiv ist es,
morgens und abends, also vor und nach den höchsten Temperaturen, für einige
Minuten mit Durchzug zu lüften, also Fenster oder Türen an
gegenüberliegenden Seiten zu öffnen. Wenn die Außentemperatur in einer
sogenannten tropischen Nacht nicht unter 20 Grad sinkt, taugt dieses Mittel
nur bedingt zur Kühlung, kann die Temperatur aber zumindest leicht
absenken.
Wer Rollläden oder Jalousien hat, kann diese tagsüber schließen und so
verhindern, dass die Wohnung sich durch die Sonneneinstrahlung weiter
aufheizt. Besonders wirksam ist hier Verschattung außerhalb der Wohnung,
weil die Hitze damit bereits außen aufgehalten wird. Auch Vorhänge können
zumindest einen kleinen Unterschied machen. Nicht unbedingt hilfreich ist
ein feuchtes Handtuch oder Bettlaken. Das kühlt den Raum zwar etwas, erhöht
aber die Luftfeuchtigkeit, wodurch sich das Zimmer vor allem schwüler und
nicht unbedingt kälter anfühlt.
Eine weitere Möglichkeit zur Kühlung ist die Nutzung einer Klimaanlage. Die
verbraucht allerdings viel Energie und führt zu deutlich höheren
Stromrechnungen. Einfacher zu beschaffen ist ein Ventilator, der auch zur
Kühlung beitragen kann und dabei deutlich weniger Strom verbraucht.
21 Jun 2025
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## AUTOREN
Yannik Achternbosch
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