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# taz.de -- Luftangriffe auf Rekordniveau
> Russland feuert in der Nacht zu Montag 479 Drohnen und 20 Raketen auf die
> Ukraine ab. Auch westliche Regionen sind betroffen. Moskau und Kyjiw
> vermelden Start eines weiteren Gefangenenaustauschs
Aus Kyjiw Bernhard Clasen
Russland hat in der Nacht zum Montag eine der größten
Luftangriffsoperationen gegen die Ukraine seit Beginn seiner Vollinvasion
am 24. Februar 2022 gestartet. Nach Angaben der ukrainischen Armee wurden
479 Drohnen und 20 Raketen auf die Ukraine abgefeuert Die ukrainische
Luftabwehr schoss eigenen Angaben zufolge 277 Drohnen und 19 Raketen ab,
darunter vier Hyperschallraketen vom Typ „Kinschal“.
Ein Ziel sei ein ukrainischer Flughafen gewesen, berichtete der
Pressesprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat. Besonders betroffen
war die westliche Region Riwne, insbesondere die Stadt Dubno. Bereits in
der Nacht kam es dort zu zahlreichen Explosionen, am Montagmorgen erfolgte
ein weiterer Raketenangriff – mutmaßlich mit einer Kinschal-Rakete.
Mehrere Stunden habe die ukrainische Flugabwehr gegen eine koordinierte
Welle von Drohnen und Marschflugkörpern gekämpft, berichtet das Portal
dubno.rayon.in.ua. Berichte über schwere Schäden oder Opfer gebe es indes
nicht, so dubno.rayon.in.ua.
Parallel zur Luftoffensive spitzt sich auch die Lage an der nordöstlichen
Grenze in der Region Sumy zu. So berichtet die ukrainische New Voice,
russische Truppen seien bis auf 20 Kilometer an die Stadt herangekommen.
Zwar bestehe aktuell keine Gefahr einer Einnahme, zitiert die New Voice den
Militärexperten Jewhen Dykij. Die russische Armee sei jedoch in der Lage,
die Bevölkerung mit Artillerie und FPV-Drohnen zu terrorisieren. Diese
Drohnen haben eine Kamera. Offensichtlich solle Sumy unbewohnbar gemacht
und die Bevölkerung zur Flucht gezwungen werden.
Auch die Ukraine hat am Wochenende Russland angegriffen. In der Nacht zum
Montag kam es in der 650 Kilometer östlich von Moskau gelegenen russischen
Stadt Tscheboksary zu mehreren Explosionen. Laut Berichten russischer
Medien, so die New Voice, wurde die Stadt von Drohnen angegriffen, was zu
einem Brand auf dem Gelände eines Betriebes führte.
Nach Angaben des Regierungschefs der Teilrepublik Tschuwaschien, Oleg
Nikolajew, hätten zwei Drohnen das Unternehmen VNIIR-Progress angegriffen.
Man habe die Produktion vorübergehend gestoppt, um die Sicherheit der
Mitarbeiter zu gewährleisten.
Auf seiner Webseite bezeichnet sich das VNIIR als Forschungsinstitut, das
an Automatisierungtechniken, Steuerungssytemen und dem Schutz industrieller
und energietechnischer Systeme arbeitet. Tatsächlich aber, so das
ukrainische Portal rbc.ua, würden in diesem Betrieb Komponenten für
russische Raketen, Drohnen und Bomben gefertigt.
Nach Informationen des ukrainischen Telegram-Kanals Supernova+ arbeitet
VNIIR-Progress eng mit dem russischen Verteidigungsministerium zusammen und
ist auf die Entwicklung von Navigationssystemen spezialisiert. Auch im
russischen Belgorod schlugen ukrainische Drohnen ein. Dabei seien, so der
Gouverneur des Gebietes, Wjatscheslaw Gladkow, fünf Menschen verletzt
worden.
Unterdessen haben die Ukraine und Russland am Montagnachmittag mit einem
weiteren Gefangenenaustausch begonnen. Wie der ukrainische Präsident
Wolodymyr Selenskyj mitteilte, wurden insbesondere verwundete Soldaten
sowie Kriegsgefangene unter 25 Jahren freigelassen.
10 Jun 2025
## AUTOREN
Bernhard Clasen
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