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# taz.de --
## Großer Raum, große Gefühle
Entweder man liebt ihn oder man hasst ihn: den Großraum. Dabei ist eine
Redaktion ohne Großräume keine echte Redaktion. Das weiß man spätestens
seit „Lou Grant“, jener krawallig-genialen US-Fernsehserie Ende der 1970er
Jahre über die Los Angeles Tribune, in der alles, wirklich alles,
öffentlich verhandelt wurde: Zoff mit der Verlegerin, Aufmacherstorys, Sex
mit dem Ex, maskulinistische Hahnenkämpfe, sprich: Titel, Thesen,
Temperamente. Denn alle saßen – bis auf Redaktionsleiter Lou Grant,
versteht sich – im Großraum. Tisch an Tisch, Stuhllehne an Stuhllehne, hohe
Papierstapel, ständig schrillende Telefone, mit diesem wunderbaren
amerikanischen Klingelton, der leider verloren gegangen ist.
Aber auch Lou Grant war nicht abgeschirmt von seinen Leuten, er saß in
einem Glaskasten. Weilte Lou Grant noch unter uns, würde er das taz-Haus
lieben: viel Glas, viele Leute, fast nur Großräume. Und jeder von ihnen
etwas Besonderes. Ganz besonders ist der im 3. Stock, ganz hinten links.
Der ist nicht nur die gefühlt kälteste Ecke in unserem famosen Medienhaus,
sondern auch wunderbar zusammengewürfelt: mit den Kolleg:innen von Le
Monde diplomatique und dem taz-Meinungsressort. Neun Schreibtische,
Papierstapel, Handygebimmel. Es wird geplant, getitelt, gelacht, vor allem,
wenn LMd die Monatszeitung produziert.
Und gegessen wird auch: Schokolade, Brownies, Kekse. Manchmal wird auch
geflucht: „Saukalt hier, weil die Balkontür schon wieder auf ist. Was soll
das?“ Alles so wie bei Lou Grant.
Simone Schmollack
28 May 2025
## AUTOREN
Simone Schmollack
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