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# taz.de -- momentaufnahmen: Wenn man sich ums Essen so seine Gedanken macht
Der laue Abend ist ideal für ein Abendessen beim Friedrichshainer
Lieblingsitaliener gleich um die Ecke. Da sitzt man draußen so schön und
kann nebenbei kleine Miniaturen des alltäglichen hauptstädtischen Wahnsinns
beobachten: Also, da kommt ein Mann im roten Auto vorgefahren, geht ins
Restaurant und kommt fix wieder raus. In der Hand die Tüte eines bekannten
Essenslieferanten. Die landet auf dem Rücksitz. Dann passiert erst mal –
nichts.
Was macht er da? Wohl die Adresse checken, denn nach einer Minute steigt er
wieder aus, schnappt sich die Tüte und klingelt direkt neben dem Restaurant
an der Tür. „Essen ist da!“
Wir (und die Leute am Nachbartisch) finden das erst komisch, dann absurd,
am Ende perfide. Wir haben Mitleid mit dem ausgebeuteten Lieferanten! Und
dann auch mit dem Kunden. War das etwa jemand auf dem Krankenbett? Oder
doch ein bekiffter Hipster?
Dazu passt die Info einer Kollegin, die sich gegen Mitternacht eine Pizza
liefern ließ. Wie immer rundete sie großzügig auf. Der Lieferant hat sich
gefreut und sagte, dass das sein erstes Trinkgeld im Laufe seiner zu Ende
gehenden Schicht sei. Armes Berlin. Andreas Hergeth
26 Apr 2025
## AUTOREN
Andreas Hergeth
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