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Bild: Schneidern, rasend schnell und passgenau im Jahr 2000 – so imaginiert e…
Eine Konstruktion aus allerlei Zirkeln nimmt die Körpermaße der Kunden, es
rattert und dampft und zack – die vollautomatische Nähmaschine, gefüttert
mit dem gewünschten Stoff, spuckt den fertigen Anzug aus. Für den viel
beschäftigten Herrn von Morgen mit wenig Zeit und viel Stil! So stellte
sich eine französische Postkartenreihe vor mehr als hundert Jahren eine
Schneiderei im Jahr 2000 vor.
Diese Zukunftsvision ist nicht Realität geworden, doch ihre
Urheber*innen wären von Bodyscannern sicher begeistert gewesen. Die
gibt es heute ja an vielen Flughäfen: Passagier*innen treten
nacheinander in eine Kabine, die Arme zur Seite ausgestreckt. Ein ähnliches
Prozedere gibt es auch in modernen Schneidereien. Der [1][Bodyscanner]
nimmt Maß – und das mit „maximaler Präzision in nur neun Sekunden“, wie…
Hersteller wirbt. Auch die Geschwindigkeit, in der [2][Kleidung heute
hergestellt] wird, reicht an die Vorstellungen der Visionär*innen von
1912 heran. Doch ermöglicht wird das Tempo leider nicht durch klappernde
Schornsteine mit Mikroskoparmen und Zahnrädern, sondern durch die
Ausbeutung zahlloser Schneider*innen, deren Arbeits- und Menschenrechte
immer wieder verletzt werden.
Marie Gogoll
5 Apr 2025
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## AUTOREN
Marie Gogoll
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