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# taz.de -- Steffen Grimberg Flimmern und Rauschen: Trump dreht die Uhr zurüc…
Wie sich seit Wochen in den USA beweist, haben sie sie dort nicht mehr
alle. Damit sind leider nicht nur Donald Trump, seine Regierung und
übereifrige Vollstrecker wie Elon Musk gemeint. Auch die willigen Mitmacher
in den Medien, die klein beigeben. „Heute nur die männliche Form des
Sprachgebrauchs? Aber es sind eben nur die Männer, die den Schwanz
einziehen oder vergleichen wollen“, sagt die Mitbewohnerin.
Da ist die von Trump unter Beschuss genommene „White House
Corespondents’Association“ (WHCA), die seit etlichen
Präsidentengenerationen [1][den Zugang der Medien] zum Weißen Haus regelt.
In Zukunft will Trump hier selbst den Daumen draufhaben, hat die ersten
(AP) schon [2][vor die Tür gesetzt] und andere (Breitbart) reingelassen.
Was die WHCA prompt so eingeschüchtert hat, ist, dass sie den geplanten
Auftritt von Amber Ruffin beim traditionellen WHCA-Dinner Ende April
abgesagt haben. Schließlich ist die Comedy von Ruffin nicht so Trump-affin.
Das Network ABC hat schon vor Trumps Amtsantritt 15 Millionen Dollar für
dessen künftige Bibliothek gespendet, um einen von Trump angestrengten
Prozess wegen der Berichterstattung über seine Verurteilung als
Sexualstraftäter beizulegen. Obwohl Expert*innen die Chancen von ABC,
vor Gericht gegen Trump zu gewinnen, recht hoch eingeschätzt hatten.
Das reiht sich in eine lange Liste [3][von Medienorganisationen ein], die
sich in vorauseilendem Gehorsam lieb Kind zu machen versuchen. Ruhmreiche
Ausnahmen sind bislang PBS und NPR, der kleine, ebenfalls unter
Trump-Dauerbeschuss stehende öffentlich-rechtliche Rundfunk in den USA.
Was vermutlich daran liegt, dass hier Chefinnen am Werk sind.
Appeasement dürfte Trump wenig beeindrucken. Aber rund 200 große
US-Produktionsfirmen, hieß es vorige Woche beim TV-Branchentreff Series
Mania, hätten aus ihren Jahresberichten die in den vergangenen Jahren so
wichtigen Kapitel zu Diversität, Gleichstellung und Inklusion schon mal
gestrichen.
Das ist ein klarer Fall für die Ärzt*in, genauer: den Doctor. Die
Science-Fiction-Serie „Doctor Who“ der BBC läuft mit Unterbrechungen seit
1963. Sie hat in Sachen Zeitreisen und beim progressiv-gesellschaftlichen
Wandel Maßstäbe gesetzt. Seit 2017 kann „der“ Doctor weiblich sein, divers
und transgender sind kein Tabu und 2024 wurde Ncuti Gatwa der erste
schwarze Doctor. Seit diesem Monat spielt Varada Sethu seine Begleiterin
durch Zeit und Raum. Womit alle vier Hauptdarsteller*innen People of
Colour sind. „We get to be in the Tardis. We’re going to piss off so many
people“, sagt Sethu. „Especially Donald Trump! That’s the spirit!“
Einfach in den Tardis („Time And Relative Dimension(s) In Space“) und auf
den Mars in eine Zeit, wo seine Kumpels Elon, Jeff und Mark bestimmt schon
auf ihn warten.
Steffen Grimberg ist leitender Redakteur beim KNA-Mediendienst
3 Apr 2025
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## AUTOREN
Steffen Grimberg
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